Wenn Väter wollen, dann können sie auch in Karenz gehen
Kommentar von Daniel Bohmann
Der Bundesgeschäftsführer der Österreichischen Kinderfreunde und Vater von Leo (3) und Henry (4 Monate) war selbst in Karenz.
Daniel Bohmann, Bundesgeschäftsführer der Österreichischen Kinderfreunde
Liebe Männer, wenn man seinen Arbeitsplatz für mehrere Monate verlassen soll, dann gehen einem viele Gedanken durch den Kopf: Schaffen die Kolleginnen und Kollegen das alles ohne mich, oder lasse ich sie alle im Stich? Oder (auch schlimm): Wird es gar nicht auffallen, dass ich weg war? Das alles kann einen ziemlich verunsichern. Was folgt, hört sich dann immer gleich an: „Ich würde ja so gerne in Karenz gehen, aber leider geht das bei unserer Firma nicht.“ Aus unterschiedlichsten Gründen: Die Firma ist zu klein oder zu groß, zu erfolgreich oder zu erfolglos, es gibt gerade zu viele oder zu wenige Auftrage, wir kennen das zur Genüge.
Wollt ihr die Wahrheit hören? Das sind Ausreden. Das Problem, das ihr da gerade spürt, das betrifft Frauen mindestens genauso – inklusive der Mutter eures Kindes. Habt ihr euch da auch so viele Gedanken gemacht? Oder musste es da einfach gehen? Ich sage: Wenn ihr es wollt, dann geht es auch bei euch. Es ist eine Frage der Prioritäten. Denn euer Kind braucht euch dringender als euer Chef. Und glaubt mir, ihr solltet es wollen. Denn es ist die unvergesslichste Erfahrung eures Lebens, wenn ihr eurem Kind aus nächster Nähe beim Lernen, Wachsen und Gedeihen zusehen könnt. Lasst euch das nicht entgehen, geht in Karenz, macht es möglich. Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen.
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