Weltkuscheltag: Die positive Wirkung von Nähe
Kuscheln kann unter anderem Stress und Angst abbauen und kurbelt zusätzlich die mentale Vitalität und das generelle Wohlbefinden an. Zu diesem Schluss kommt die Medizinische Universität Wien anlässlich des Weltkuscheltags am Montag, den 21. Januar.
Beim Kuscheln wird das Glückshormon Oxytocin, das unter anderem für die Stärkung der Bindung zwischen Personen verantwortlich ist, ausgeschüttet – jedoch nur bei engen Bezugspersonen.Daher wurde 1986 der Weltkuscheltag von den beiden Amerikanern Kevin Zaborney und Adam Olis mit dem Ziel ins Leben gerufen, dass Menschen sich öfter umarmen und kuscheln sollten. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Weltkuscheltag über die ganze Welt verteilt: Gefeiert wird er in Kanada, England, Australien, Polen, Russland, Deutschland und auch in Österreich.
Signalwirkung entscheidend
Aus der Wissenschaft ist bekannt, dass Kuscheln eine ähnliche hormonelle Wirkung auf alle Beteiligten hat. „Solange es im richtigen Kontext geschieht – die Personen also dem Kuscheln einwilligen und sich vertraut sind – bewirkt es in Männern, Frauen und Kindern ähnliche hormonelle Veränderungen“, so Neurophysiologe Jürgen Sandkühler, Leiter des Zentrums für Hirnforschung der Medizinischen Universität Wien. „Das Knuddeln als Vorgang des Berührens ist dabei jedoch nicht entscheidend, sondern vielmehr die kontextabhängige Signalwirkung“, führt er aus. Neben Oxytocin wird zusätzlich Dopamin im Körper freigesetzt, was eine starke nachweisbare Wirkung auf das menschliche Wohlgefühl erzeugt.
Fremde können Ekel auslösen
Kuscheln funktioniert aber nicht bei wildfremden Personen. Umarmt man spontan Unbekannte, wird Oxytocin nicht ausgeschüttet und kann zu Stress führen, da das als normal angesehene Distanzverhalten nicht eingehalten wird und somit Cortisol freigesetzt wird. Unbekannte verletzten durch Kuscheln den Sicherheitsabstand, wodurch negative Gefühle wie Stress oder Ekel entstehen, da das soziale Verhalten nicht der Norm entspricht. „Wenn jemand vom Weltknuddeltag nicht weiß, darauf nicht vorbereitet ist und auf einmal von hinten von einem Fremden umarmt wird, kann das schon unangenehm sein – das ist je nach Person und Empfänger abhängig“, schließt Sandkühler ab.
Was beim Kuscheln im Körper abläuft
Unglaublich: Bereits eine Umarmung von 20 Sekunden löst die Bildung des Bindungshormons Oxytocin aus und wirkt wie ein natürliches Antidepressivum. Hätten Sie das geglaubt? Kuscheln hat auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Kuscheln …
- stärkt das Immunsystem
- hemmt die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol
- verringert den Blutdruck
- wirkt Herz-Kreislauf-Krankheiten entgegen
- beugt Burn-Out vor
- sorgt für ein Gefühl von Geborgenheit
- hat eine beruhigende Wirkung
- unterstützt den Stressabbau
- stärkt die soziale Kompetenz und Bindung zum Partner
In diesem Sinne: Haben Sie heute schon genug gekuschelt?
Ahnliche Feiertage für die Seele
- Valentinstag: 14. Februar
- Weltglückstag: 28. Juni
- Tag des Kusses: 6. Juli
- Tag der Freundschaft: 30. Juli
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