Gesundheit

Traditionelle chinesische Medizin für Kinder

Die TCM boomt. So sieht eine Behandlung speziell für Kinder aus. Bei diesen Erkrankungen ist sie besonders zu empfehlen.

Claudia Weiss, 45, Angestellte und Tochter Emma, 7, sind begeistert. „Emma hatte mit drei Jahren immer wieder starke Kehlkopfentzündungen, und ich wollte ihr die wiederholte Einnahme von schweren Medikamenten ersparen. Dann empfahl mir jemand die TUINA- und TCM-Praktikerin Sandra Sauer (siehe Expertinnen-Interview nächste Seite). Sandra hat zwei Kinder, heute 11 und 14, die sie von Geburt an immer selbst behandelt hat. Wir waren ein paar Mal bei ihr, und seither hat Emma keine Kehlkopfentzündungen mehr. Auch bei Bauchschmerzen konnte sie ihr helfen. Seither gehen wir zur Gesunderhaltung regelmäßig zur Behandlung, und Emma freut sich immer sehr darauf. Sandra hat mir auch gezeigt, was ich selbst tun kann. Damit habe ich ein ‚Werkzeug‘ in der Hand, um meiner Tochter zu helfen.“

TCM-Praktikerin Sandra Sauer macht bei Emma einen Pulsbefund.

Was sind die grundlegenden Gedanken der Traditionellen Chinesischen Medizin?

In alten China wurden die Ärzte dann bezahlt, wenn ihr Patient nicht erkrankte. Dr. (TCM) Hong Ying Li, MPH, Ärztin der chinesischen und westlichen Medizin in Wien: „Als gesund gilt man in der TCM dann, wenn die Person keine Symptome von Unwohlsein aufweist und geistig, physisch und spirituell im Gleichgewicht ist. Fühlt sich jemand schlecht, ist das ein Zeichen für körperliches Ungleichgewicht, das auch in anderen Aspekten des Lebens und Verhaltens zum Ausdruck kommt. Die TCM hat die Aufgabe, das Ungleichgewicht zu erkennen und dieses mit Hilfe von unterschiedlichen Methoden auszugleichen. Die Behandlung ist sehr individuell und wird immer dem aktuellen Zustand angepasst.“

Die Kinderheilkunde der TCM ist sehr umfangreich.

Dr. (TCM) Hong ying Li, MPH; E-Mail: lihongyinglee@gmail.com; Telefon: 0043(0)1-5853160 0043 oder (0)699-13516558

Zitatzeichen

Die chinesische Medizin besteht aus fünf Säulen

Akupunktur und Kräuterheilkunde sind in Österreich den Ärzten vorbehalten. QI Gong, Fünf-Elemente-Ernährung und TUINA-Massage dürfen auch von speziell ausgebildeten Praktikern durchgeführt werden und sind für Kinder besonders geeignet. Für einen gesunden Organismus ist es sehr wichtig, auf die passende Ernährung zu achten. Fehlt gute Nahrung, werden Psyche und Körper geschwächt. Auch Bewegung und Atmung sind wichtige Aspekte in der TCM, um die Lebensenergie QI in Fluss zu halten. Denn ist das QI blockiert, kommt es zu diversen Symptomen und Erkrankungen. Deshalb wird regelmäßiges Qi Gong empfohlen. Eine wesentliche Therapiemethode ist die chinesische Massage TUINA AN MO. Der Name beinhaltet bereits die vier wichtigsten Massagetechniken wie TUI (schieben), NA (kneifen), AN (drücken) und MO (streichen). Die TUINA-Massage wird in der Vorsorge, Selbstmassage und Rehabilitation angewendet.

Das Drücken von Punkt NEILAGONG beruhigt.

Grundsätzlich können aller Erkrankungen von Kindern mit der TCM behandelt werden, in manchen Fällen begleitend zur Schulmedizin.

Hongying Li: „Wenn nötig, muss die Therapie mit Labor-Untersuchungen und bildgebenden Verfahren der modernen Medizin kombiniert werden. Aber grundsätzlich können mit TCM auch Krankheiten gebessert werden, die normalerweise schwer zu behandeln sind: Zerebralparese, Folgen von Kinderlähmung, geistige Behinderung, ADHS, kindlicher Autismus. Generell ist die Kinderheilkunde der TCM sehr umfangreich.“ Das Ziel einer chinesischen Behandlung ist es, das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang zu erhalten oder wiederherzustellen. Dabei kontrolliert Yin das Feuer (Yang), damit es den Körper nicht überhitzt, und wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Yang wiederum ist wie eine Heizung, die den Körper auf Betriebstemperatur hält. Zwischen den beiden Kräften herrscht in unserem Körper ein ständig fließender Prozess, der es der Lebensenergie QI ermöglicht, sich zu bewegen. Dieser freie Fluss der Lebensenergie Qi ist sehr wichtig, damit der Organismus nicht aus der Balance gerät. Unsere Abschlussfrage an Emma Weiss: „Warum gehst du denn so gerne zu Sandra? Emma: „Weil es sooo toll ist!“

TCM-Praktikerin Sandra Sauer kontrolliert den Puls nach der Behandlung.

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