Bildung

So funktioniert die Welt

Kinder stellen Erwachsenen viele Fragen – doch nicht immer hat man auch die passende Antwort parat. Ein neues Buch listet die wichtigsten Kinderfragen aus den verschiedensten Bereichen auf und liefert auch gleich die passenden, kindgerechten Antworten dazu.

Warum ist die Erde rund? Warum ist der Himmel blau? Wieso können Vögel fliegen? Ab dem Zeitpunkt, ab dem ein Kind sprechen kann, beginnt es, Fragen zu stellen. Dieses Nachfragen ist nicht nur für die Sprachentwicklung entscheidend, es ist auch in den ersten Lebensjahren die einzige Möglichkeit, das eigene Wissen zu erweitern, mehr von Welt zu erfahren und sie zu begreifen. Doch auch in Zeiten von Google, Wikipedia und Co haben Erwachsene nicht immer die passende Antwort auf kindliche Fragen parat, oder es fehlt an der altersgerechten Erklärung.

Immer die passende Antwort parat

Petra Cnyrim möchte das ändern – und hat deshalb das Buch „Erkärs mir, als wäre ich 5. Kinderfragen einfach beantwortet“ (riva Verlag) verfasst. Mit ihren Büchern „Vervollständige die Funktion“ und „Das Buch der fast vergessenen Wörter“ gelang der bayerischen Sachbuchautorin der Sprung in die „Spiegel“-Bestsellerlisten. „Meine Bücher richten sich an Kinder ebenso wie Eltern, die kindgerecht Fragen beantworten möchten. Ich glaube, dass Erwachsene sich schneller mit Antworten zufrieden geben und Kinder mehr nachfragen. Das liegt auch daran, dass sie sich das trauen, selbst wenn sie schon eine Antwort bekommen haben. Ein Erwachsener denkt sich vielleicht, dass nochmaliges Nachfragen peinlich ist.“

Alles ist möglich

Doch kann man Kindern alles erklären, so, dass sie es verstehen? Petra Cnyrim ist davon überzeugt. Sie betont, dass genau das auch die Schwierigkeit beim Schreiben des Buchs war: Dinge, die teilweise sehr kompliziert sind, so herunterzubrechen, „dass man sie auch einem Kind erklären kann. Man muss teilweise anfangen, ganze Wörter zu erklären, da natürlich Fremdwörter, die für uns vollkommen normal erscheinen, einem Fünfjährigen nicht geläufig sind.“

Ein paar Fragen inklusive Antworten aus dem Buch...

Erklärs mir, als wäre ich 5. Kinderfragen einfach beantwortet. Petra Cnyrim. riva Verlag, Preis: 10,30 Euro

Warum bekommt man Schrumpelfinger, wenn man lange im Wasser ist?

Unsere Finger leisten den ganzen Tag lang harte Arbeit für uns. Deshalb werden sie mit einer Schicht aus Hornhaut geschützt. Diese Hornhaut ist dicker als am Rest des Körpers. Beim Baden saugt sie sich mit Wasser voll und quillt auf. Wenn die Hautzellen dann über längere Zeit sehr viel Wasser aufgenommen haben, werden sie immer dicker, sodass es irgendwann aussieht, als hätte die Haut Dellen. Diese Dellen machen den „Schrumpeleffekt“ aus, den wir dann sehen können.

Vielleicht, weil Muskeln nach zu großer Anstrengung manchmal so wehtun, als würden sie von den Krallen eines ausgewachsenen Katers bearbeitet werden? Oder weil Kater, wenn sie sich streiten, so eine komische steife Körperhaltung einnehmen? Nichts davon stimmt! Lange dachte man, die schmerzenden Muskeln seien durch die große Belastung entzündet. Früher nannte man Entzündungen auch »Katarrh«. Es war also ein Katarrh der Muskeln! Mit der Zeit wurde also aus dem Muskelkatarrh der Muskelkater – und der ist er bis heute geblieben.

Was hat der Muskelkater mit einem Kater zu tun?

Warum muss man beim Zwiebelschneiden weinen?

Wenn man in die Nähe einer Zwiebel kommt, die gerade aufgeschnitten wird, dauert es meistens nicht lange, bis die Tränen fließen. Das liegt aber nicht daran, dass man so furchtbar traurig ist, weil einem die arme Zwiebel leidtut. Es liegt an der Schärfe der Zwiebel. Denn jede Zwiebel enthält einen scharfen Saft, der durch das Aufschneiden nach draußen gelangt. Wenn er einmal draußen ist, verteilt sich seine Ausdünstung mit der Luft, bis sie in das Auge gelangt. Dort angekommen, reizen die scharfen Gerüche das Auge. Es beginnt, zu tränen, damit der unangenehme Saft wieder ausgespült wird.

Man mag es kaum glauben, aber für ein Flugzeug ist tatsächlich ein Vogel die größte aller Gefahren! Denn wenn eines der Tiere in die Turbinen (die Triebwerke) gesaugt wird, können diese dabei so großen Schaden erleiden, dass es gefährlich werden kann. Deswegen sind inzwischen alle Flugzeuge mit einer Art Vogelalarmanlage ausgestattet. Sie warnt die Piloten vor Vögeln, die der Maschine zu nahe kommen.

Was ist die größte Gefahr für ein Flugzeug?

Warum bekommt ein Specht, der auf einen Baum hämmert, keine Kopfschmerzen?

Würdest du mit deinem Kopf so lange auf etwas herumhämmern wie der Specht, würdest du ganz schnell starke Kopfschmerzen bekommen – oder sogar eine richtige Gehirnerschütterung! Aber wie kann es sein, dass uns etwas so wehtut, während dieser kleine Vogel stundenlang auf das Holz klopfen kann, ohne etwas davon zu merken? Das liegt am Körperbau der Vögel: Das Gehirn sitzt bei ihnen viel weiter hinten und oben als bei uns. Wenn also ein Schlag auf den Schnabel trifft, kommt der Aufprall nicht direkt am Gehirn an, sondern wird abgefedert. Außerdem hat der Specht kräftige Muskeln im Schnabel, die den Schlag ebenfalls dämpfen.

Wenn man es genau nimmt, dann ist Obst die Bezeichnung für Früchte, die an einer Pflanze wachsen, die immer wieder Früchte trägt – zum Beispiel die Birnen am Baum. Bei diesen Pflanzen handelt es sich um Sträucher, Bäume oder Stauden. Zudem kann man Obst roh genießen, während viele Gemüsesorten vor dem Verzehr gekocht werden müssen. Als Gemüse bezeichnet man Teile von Pflanzen, die man essen kann – bei den Tomaten also zum Beispiel die Früchte, aber nicht die Blätter. Diese Pflanzen müssen jedes Jahr auf den Feldern wieder neu ausgesät werden.

Worin unterscheiden sich Obst und Gemüse?

Warum ist nachts alles schwarz-weiß?

Unsere Augen können Farben nur dann wahrnehmen, wenn es hell genug ist. Wenn zum Beispiel die Sonne scheint, prallt das Licht, das von ihr ausgeht, von farbigen Gegenständen oder Lebewesen ab und gelangt in unsere Augen. In diesem Moment sehen wir die Farben. Bei wenig Licht können unsere Augen zwar erkennen, dass da etwas ist – in diesem Fall wäre der Gegenstand aber einfach nur hell- oder dunkelgrau. Die Helligkeit reicht dann nicht aus, um die Farben für unsere Augen sichtbar zu machen, denn das ist erst durch das Licht möglich.

Wenn man Käse herstellen möchte, muss man Bakterien in Milch geben. Das hört sich zuerst einmal merkwürdig an, denn Bakterien machen doch krank, oder? Es gibt aber gute und schlechte Bakterien. Die schlechten Bakterien machen uns krank, das stimmt. Aber die guten können uns bei vielen Dingen helfen. Wie zum Beispiel beim Käsemachen: Bakterien sind klitzekleine Lebewesen, die bestimmte Teile der Milch aufessen. Dadurch wird die Milch härter – und somit zu Käse. Beim Essen und Verdauen entstehen bei den Bakterien aber genauso wie bei uns Menschen Gase. Wenn ein Bakterium isst, atmet und pupst, machen die dabei entstehenden Gase die Löcher in den Käse. Je mehr Bakterien in die Milch gegeben werden und je wärmer es ist, umso mehr und umso größere Löcher entstehen.

Wie kommen die Löcher in den Käse?

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