Politik

Schluss mit dem toten Winkel bei LKW

Der Tod eines neunjährigen Buben in Wien hat die Diskussion um verpflichtende Abbiegesysteme für LKW neu angefacht. Daher im Sinne aller Kinder: Jetzt die Petition unterschreiben.

LKW abends toter Winkel

Am Schulweg wurde der neunjährige Henry aus Wien auf einem Schutzweg von einem abbiegenden LKW erfasst und getötet. Eine Tragödie für seine Familie, die vielleicht vermeidbar gewesen wäre, wenn der LKW über ein elektronisches Abbiegesystem verfügt hätte, das den Fahrer vor Personen warnt, die sich im toten Winkel des langen Fahrzeugs befinden und die der Lenker von seinem Sitzplatz aus nicht oder nur sehr schwer sehen kann. Henry war der Sohn des „Falter“-Journalisten Josef Redl, der vor wenigen Tagen auf Facebook eine Diskussion über die verpflichtende Einführung derartiger Sicherheitssysteme in allen österreichischen LKW gestartet hat.

Die Politik im toten Winkel

Eigentlich ist es erschütternd, dass erst ein derart tragisches Ereignis wie der Tod eines Volksschülers die Bevölkerung auf einen Missstand aufmerksam macht, der technisch vermeidbar wäre. Da steht wohl die Politik im toten Winkel, die sich in den letzten Jahren von der mächtigen Frächterlobby den Schneid hat abkaufen lassen und auf die gesetzliche Einführung dieses lebensrettenden Sicherheitsinstruments verzichtet hat. Das ist nicht im Sinne der Familien in Österreich. Das ist nicht im Sinne der Sicherheit für die Kinder in diesem Land. Das ist aber auch nicht im Sinne der zahlreichen LKW-Fahrerinnen und -Fahrer, die bei jedem Abbiegevorgang ob fehlender technischer Hilfsmittel im Blindflug über unsere Straßen fahren und im Ernstfall mit den Folgen eines Unglücks leben müssen. Die verpflichtende Installation des bereits existierenden Abbiegesystems in alle heimische LKW ist technisch kein Problem. Und der Preis steht in keinem Verhältnis zu durch dessen Verwendung vermiedener Unfälle und Todesopfer.

29.000 verletzte Kinder im Straßenverkehr

Doch dem Kindeswohl wird seitens der Politik wohl weniger Gewicht beigemessen wie dem Speditions- und Frachtgewerbe, dass seit Jahren heftig gegen diese vergleichweise günstige technische Ergänzung der Fahrzeuge lobbyiert. Dabei sollte die Zahl von 29.000 Kindern, die in Österreich im Straßenverkehr jährlich verletzt wird, Grund genug sein, um diese Systeme flächendeckend und sofort einzuführen. Denn die schwersten Unfälle mit Kindern gibt es mit LKW.

29.000 verletzte Kinder würden locker die Allianz-Arena in Hüttelsdorf, Heimstadion von Rapid Wien, füllen. Wären es 29.000 Wirtschaftstreibende, wären Lobbyisten und Kammern längst auf den Barrikaden, Ministersessel würden wackeln, der Koalitionsfrieden wäre gefährdet und zahlreiche Gesetze wären auf dem Weg. Doch es sind 29.000 Kinder, die schwächste Gruppe unserer Gesellschaft. Doch die sind auch die schützenswerteste. Denn jedes dieser 29.000 verletzten oder getöteten Kinder ist eines zuviel.

Jetzt Petition unterschreiben

Schützen wir daher die Kinder im Straßenverkehr. Schützen wir aber auch die LKW-Fahrerinnen und -Fahrer vor den taumatischen Folgen eines schweren oder gar tödlichen Unfalls mit Kindern. Eine verpflichtende Nachrüstung aller LKW in Österreich mit lebensrettenden Abbiegesystemen ist technisch machbar. Und was technisch zum Schutz von leben machbar ist, sollte eigentlich außer Streit stehen und so rasch wie möglich umgesetzt werden.

Die Petition zum Unterzeichnen finden Sie hier:

https://mein.aufstehn.at/petitions/verpflichtende-nachrustung-von-abbiegeassistenten-fur-lkws-jetzt-1?source=action

Bitte teilen Sie diesen Bericht, damit möglichst viele Österreicherinnen und Österreicher die Petition unterschreiben und so die Politik endlich zum Handeln zwingen.

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