Gesundheit

Reiseapotheke!

Endlich Ferien, doch dann passiert das Unvorhergesehene: Ein Kind wird krank. Halsweh, Bauchweh, erhöhte Temperatur. Auch Sonnenbrand und Wespenstich können das Urlaubsfeeling trüben. Für eine gute Erstversorgung hilft eine gut ausgestattete Reiseapotheke.

Wenn die ganze Familie verreist, sollte auch Ihre Reiseapotheke mit in den Koffer. Laut Ärzten und Apothekern ist es ideal, wenn die Reiseapotheke selbst zusammengestellt wird. Schließlich wissen Sie am besten, welche Medikamente Ihre Lieben brauchen, was gut vertragen wird und wo die gesundheitlichen Schwachstellen in der Familie liegen. „Packen Sie die Reiseapotheke unbedingt vor jeder Reise neu und checken Sie, ob alle Arzneimittel haltbar sind“, rät Kinderarzt Martin David. Bei Kindern und Babys sei es obendrein ratsam zu prüfen, ob die Wirkstoffdosierung auf das aktuelle Körpergewicht abgestimmt ist. Bei anspruchsvollen Reisen können spezielle Medikamente vom Arzt verschrieben werden, zum Beispiel Malariaprophylaxen. Auch für bestimmte Reiseziele notwendige Impfungen sollten vorab mit dem Kinder- oder Hausarzt abgeklärt werden.

Insektenschutz & Sonnencreme

Lästige Mücken, Wespen, Bienen & Co haben in der warmen Jahreszeit leider auch Hochsaison. Insektenschutz für Kleinkinder sollte möglichst natürlich sein und zum Beispiel ätherische Öle statt Chemikalien enthalten. Haben die gemeinen Biester erst einmal zugeschlagen, können natürliche Mittel für Linderung sorgen. Bei Insektengiftallergien freilich sollte umgehend der Notarzt konsultiert werden. Ansonsten können Mückenoder Wespenstiche zum Beispiel gut mit einer Bachblütennotfallcreme behandelt werden, die sich übrigens auch sehr gut bei Sonnenbrand eignet. Damit letzterer erst gar nicht entsteht, ist es wichtig, auch im Schatten eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden. Für Kinder gibt es Produkte mit mineralischen statt chemischen Sonnenfiltern. Martin David empfiehlt: „Meiden Sie die Mittagshitze und verwenden Sie Sonnenhüte. Neigt jemand in der Familie zu Allergien, packen Sie unbedingt entsprechende, vom Arzt empfohlene Mittel ein.“

Verbandsmaterial & Wundsalbe

Heftpflaster und sterile Wundgazen sind laut Ärzten und Apothekern besonders beim Aktivurlaub zu empfehlen. Bei Kindern darauf achten, dass Desinfektionssprays nicht unangenehm brennen. Bei eingestoßenen kleinen Holzsplittern kann eine Zugsalbe verwendet werden, bei entzündeten Wunden eine antibiotische Wundsalbe. Bei Verstauchungen eignet sich ein kühlendes Gel zum Beispiel mit Arnika sehr gut. Blasenpflaster erleichtern das Gehen mit neuen Wanderschuhen.

Fieber & Durchfall

Ein Mittel gegen Fieber, Schmerzen, Entzündungen und ein Fiebermesser sollten in keiner Reiseapotheke fehlen. „Unter Luftwechsel kann die Darmflora leiden und ist anfälliger für Keime, besonders bei Kindern“, weiß Martin David. Durchfall könne bei Kleinkindern in besonders hitzigen Gefilden problematisch sein. Deshalb sollte der massive Flüssigkeitsverlust einer allfälligen Magenoder Darmerkrankung durch geeignete Elektrolytlösungen wieder ausgeglichen werden.

Allgemeine Checkliste

  • Dauerhaft einzunehmende Medikamente
  • Mittel gegen Fieber, Schmerzen und Entzündungen
  • Fieberthermometer
  • Elektrolyte- oder Glucosepulver sowie Kohletabletten gegen Durchfall
  • Mittel gegen Verstopfung
  • Pinzette, Nagelschere
  • Insektenschutzmittel (eventuell Fliegennetz)
  • Sonnencreme und Lippenschutz
  • Salbe gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
  • Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel
  • Hustensaft, Lutschtabletten oder Hustenteemischung für Kinder
  • Arnikasalbe, Zugsalbe, Antibiotikasalbe
  • Augen, Ohren- und Nasentropfen (letztere helfen auch im Flugzeug zum Druckausgleich)
  • Mittel gegen bekannte Allergien
  • Eventuell Breitbandantibiotika (verschreibungspflichtig)
  • Impfempfehlungen beachten und Krankenversicherungsschutz überprüfen

Natürliche Reiseapotheke

Ferrum phosphoricum:
Fieber, Entzündungen, Rötungen, Sonnenbrand, Insektenstiche, Sonnenallergie
Belladonna Chamomilla:
Unruhe, Bauchweh, Säuglingskoliken
Aconitum napellus C30:
wehrt einen Grippe- oder Erkältungsanflug ab
Magnesium phosphoricum:
Unruhe, Bauchweh, Schlafbeschwerden, Reizhusten
Nux vomica D6:
Reisekrankheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Arnica D6:
Verletzungen, Verstauchungen
Apis D6:
Insektenstiche, vor allem Bienenstiche, geschwollene Mandeln
Bachblütensalbe oder Tropfen:
bei kleineren „Notfällen“ wie Insektenstichen, Kopfschmerzen oder Sonnenbrand
Propolis-Tinktur:
Erkältungen, Entzündungen, Bauchweh, Herpes

Nützliche Hinweise

  • Verfallsdaten der mitzunehmenden Arzneimittel prüfen
  • Verzichten Sie in heißen Ländern auf Sprühdosen
  • Telefonnummer Ihres Kinder- oder Hausarztes notieren
  • Zäpfchen schmelzen bei hohen Temperaturen – lieber Tabletten, Tropfen oder Pulver verwenden
  • Medikamente vor Sonnenlicht schützen, trocken und kühl lagern. Eventuell Arzneimittel als zusätzlichen Schutz in Alufolie wickeln
  • Reiseapotheke im Auto unter dem Sitz verstauen, nicht im Handschuhfach oder auf der Rückbank
  • Bei Flugreisen genug Medikamente im Handgepäck mitführen, für den Fall, dass es Probleme mit dem Gepäck gibt. Medikamente in der Mitte des Koffers verstauen, um sie vor der Kälte im Gepäckraum zu schützen
  • Weniger ist mehr: die Blisterpackungen der Tabletten reichen

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