Bildung

So lerne ich mit meinem Kind

Mütter sagen, wie sie mit ihren Kindern erfolgreich lernen.

So unterschiedlich wie die Kinder selbst sind auch die Methoden beim Lernen. Mütter haben uns ihre Erfahrungen und Tricks für den Lernerfolg verraten.

Helga Praxl und Tochter Sophie (8 Jahre)

„Meine Tochter lernt sehr leicht, aber Sachen wie das Einmaleins muss man regelmäßig auch zu Hause wiederholen. Meistens machen wir es so, dass wir Zettel mit dem ABC und den Mal-Reihen an viel frequentierten Platzen im Haus aufhangen, also am Essplatz oder in der Spielecke. So sieht sie das möglichst oft und nimmt das auch unbewusst auf. Beim Lernen sitzt Sophie immer am gleichen  Arbeitsplatz in einer ruhigen Atmosphäre ohne Ablenkungen. Ich achte auch darauf, dass der Zeitablauf immer gleich ist: Heimkommen, Mittagessen und dann gleich hinsetzen und die Hausübung erledigen.“

Alexandra Kräutler und Tochter Angelika (13 Jahre)

„Seit letztem Jahr geht meine Tochter in die Hausaufgabenbetreuung ins LernQuadrat, denn zu Hause hat ihr die nötige Konzentration gefehlt. Das klappt sehr gut. Wenn sie Tests hat oder sich vorbereiten muss, schreibe ich Lernkärtchen, und wir arbeiten und üben dann gemeinsam damit. Da gebe ich ihr zu 100 Prozent meine Unterstutzung und Aufmerksamkeit. Bei schlechten Noten oder Misserfolgen reagieren wir nicht mit Schimpfen. Das ware kontraproduktiv. Wir versuchen dann, das nächste Mal mehr zu tun und die Lehrer darauf anzusprechen, was wir machen können, um das auszubessern.“

Constance Schlegl und Sohn Jonas (13 Jahre)

„Mein Sohn geht in eine Ganztagsschule, dort wird in den Übungsstunden schon sehr viel abgedeckt. Wenn wir zu Hause lernen, setzen wir uns immer an den Wohnzimmertisch. Wir legen vorher einen bestimmten Zeitpunkt und einen Zeitrahmen fest. Wenn wir zum Beispiel Englisch lernen, ist klar, wir lernen von 17 bis 17.20 Uhr, dann machen wir zehn Minuten Pause, und danach kommt eine schnelle Wiederholung – alles in kurzen Einheiten. Wir machen sozusagen Power-Learning. Wir definieren es allerdings nicht als Lernen, sondern wir sagen, ,wir beschäftigen uns mit Englisch‘.“

Julia Macho und Sohn Simon (11 Jahre), Tochter Kathi (10 Jahre), Tochter Lilli (7 Jahre)

„Meine Kinder sind in einer Montessori-Schule, in der ganzheitlich gelernt wird. Das Lernen bei uns zu Hause ist auf Entdecken beschrankt: im Urlaub bewusst Städte erforschen, Experimente machen, gemeinsames Backen, gemeinsames Erleben in der Natur. Lesen, rechnen und schreiben zu lernen, wird in der Montessori-Schule schnell abgehandelt und dann praktisch angewendet. Meine Kinder sind ganz verschiedene Lerntypen, und es passt für alle drei. Mein Sohn ist für ein Jahr in eine ,normale‘ Schule gewechselt, da hat sich das ganze Jahr nur um Hausübungen und ums Lernen gedreht.“

Nicole Sabadello und Sohn Marco (7 Jahre)

„Mein Sohn geht in die zweite Klasse Volksschule. Er bekommt jede Woche Lernwörter, und wenn er für eine Ansage übt, dann sage ich ihm erst die Wörter an, das nächste Mal dann Sätze mit den Wörtern. Ich denke, das Geheimnis bei uns ist, dass wir das immer wieder wiederholen. Wenn ich sehe, dass er sich bei einem Wort schwer tut, baue ich das Wort in jeden Satz ein. In der ersten Klasse haben wir es so gemacht, dass er dann zwei ganze Zeilen mit diesem einen Wort geschrieben hat. Bei Mathematik schreibe ich mir Rechenbeispiele aus dem Buch heraus, oder ich suche etwas im Internet, und das üben wir dann.“

Verena Langer und Sohn Simon (9 Jahre)

„Was ich mit meinem Sohn gemeinsam üben muss, sind Gedichte, denn das Auswendiglernen mag er nicht so gerne. Wir machen das so, dass wir uns gemeinsam zum Tisch oder auf die Couch setzen, und ich lese zuerst das Gedicht als Ganzes vor. Dann gehen wir Strophe fur Strophe durch. Wenn es lange Gedichte sind, teilen wir sie auf mehrere kleine Einheiten auf. Mein Sohn ist ein Perfektionist und hat einen sehr hohen Anspruch an sich selbst. Ich versuche, dass er da ein bisschen davon wegkommt. Ich meine, der Druck kommt früh genug, den muss er sich nicht selber auch noch machen.“

Jasmine Bachmann und Sohn Florentin (9 Jahre)

„Mein Sohn ist ein guter Schuler und lernt leicht, das ist ein Vorteil. Wenn wir lernen, achte ich auf eine ruhige Atmosphäre. Ich habe auch eine fünfjahrige Tochter, das macht es etwas schwierig, weil sie auch im Raum sein will. Ich setze mich immer zu meinem Sohn beim Lernen. Am Anfang habe ich Dinge wie Abspulen oder Zeitungen Sortieren nebenher gemacht, aber mir ist aufgefallen, dass ihn das ablenkt, deshalb bin ich jetzt immer direkt bei ihm. Wenn er einmal gar keine Lust hat, dann lassen wir es sein. Ich versuche, das ein bisschen lockerer zu sehen, Kinder sind ja keine Maschinen.“

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