Erziehung

Kleine Schmutzfinken-Fibel – Experten-Interview

„Körperpflege kann auch Spaß machen!“ - Pritschelspaß und Schaumvergnügen. Druck und Zwang haben im Badezimmer nichts verloren, sagt Michaela Auer-Otterschläger.

Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen, selbstständige Körperpflege zu entwickeln?
Auer-Otterschläger: Grundsätzlich gilt: Ein Vorbild zu sein, hat eine große Qualität. Die Kinder wollen ja machen, was sie sehen. Sie sollten also zunächst einmal ganz natürlich dabeisein können, wenn die Eltern sich waschen oder die Zähne putzen. Außerdem kann man eine angenehme Stimmung verbreiten, z. b. im Badezimmer auch Musik hören und tratschen, so dass es auch ein Ort ist, an dem man sich gerne aufhält. Generell hat Körperpflege viel mit sich spüren und wahrnehmen zu tun. Dabei ist es gut, dem Kind Angebote zu machen, es innerhalb eines vertretbaren Rahmens aber auch selbst entscheiden zu lassen.

Das Badezimmer sollte ein Ort sein, an dem man sich gerne aufhält.

Michaela Auer-Otterschläger, Pädagogin & Familiencoach, www.familytalk.at

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Wie schaffe ich es, dass das Händewaschen ritualisiert abläuft?
Die meisten Kinder lieben es, zu pritscheln, das hilft. Geht es um die Regelmäßigkeit, ist das Vormachen die halbe Miete. Eine Seife, die gut duftet, die sich das Kind vielleicht selbst ausgesucht hat, kann auch sehr hilfreich sein.

In vielen Familien wird das Zähneputzen zum Streitthema. Wie kann man dem entgehen?
Da muss man Druck und Stress abbauen. Das Zähneputzen wird sehr oft zu einem Machtspiel, und dann wird es immer schwierig. Viele halten das Kind auch fest und zwingen es, zu putzen, das ist sehr übergriffig und sollte wirklich nicht sein. Man kann spielerisch an das Thema gehen, sich vielleicht gegenseitig die Zähne putzen, vielleicht nicht erst im letzten Moment, wenn die Zeit schon drängt, damit anfangen. Wenn es mir wirklich wichtig ist, kann ich das auch klar kommunizieren. Es muss ja nicht immer harmonisch sein, aber übergriffig darf es eben auch nicht werden.

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