Mobilität

Fahrradfahren mit Kindern: Weil Sicherheit Vorrang hat

Der Frühling ist da! Höchste Zeit, sich aufs Radl zu schwingen. Wie Sie und Ihre Kinder dabei auch sicher sind, lesen Sie in diesem Ratgeber.

Sicherheit beim Radfahren für Kinder

Sobald das Kind sitzen kann, ist es so weit: Die erste Radtour mit der ganzen Familie steht an. Und nicht nur das: Das Fahrrad mit Kindersitz oder Anhänger wird zur praktischen Alternative zu Kinderwagen und Auto. Wer es noch komfortabler will, für den ist ein Lastenrad erste Wahl. Der Transport per Kindersitz ist eine kostengünstige, einfache Variante, um ein Kleinkind auf dem Fahrrad mitzunehmen. Wird der handliche Fahrradsitz nicht gebraucht, montiert man ihn einfach ab. Der Sitz muss hinter der Fahrerin oder dem Fahrer angebracht werden und stabil mit dem Rahmen verbunden sein. Der Sicherheitsgurt muss kindersicher, der Beinschutz höhenverstellbar sein. Achten Sie darauf, dass die Rückenlehne den Kopf des  abstützt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie der Kindersitz montiert wird, berät Sie der Fachhandel gerne.

Ein Rad, aber zwei Kinder? Ein Radanhänger kann die Lösung sein!

Fahrradanhänger für zwei Kinder
Ein Radanhänger ist für zwei Kinder eine ideale Transportmöglichkeit.

Hier kommt zuallererst – auch aus Kostengründen – der Transport per Radanhänger ins Spiel. Erlaubt sind einachsige Anhänger mit Feststellbremse. Die Kinder müssen gut angegurtet sein, außerdem sind rote Rückstrahler Pflicht. Bei schlechter Sicht muss auch ein Rücklicht verwendet werden. So verwahrt können die Kleinen bei langen Fahrten auch bequem ein Schläfchen halten. Wichtig auch, dass der Anhänger eine witterungsfeste Überdachung hat – diese schützt vor Regen und starker Sonne.

Kinder sind während der Fahrt auch Autoabgasen ausgesetzt, daher sollte der Fahrradanhänger gut belüftet sein. Ein weiterer Vorteil: Mit einem Radanhänger ist das Umfallen beinahe unmöglich. Einzig auf Bordsteinkanten sollte man vermehrt achtgeben. Und wenn keiner mitfährt, eignet sich der Anhänger auch wunderbar als Einkaufshilfe.

Lastenräder sind in Österreich im Kommen

In Kopenhagen oder den Niederlanden sind Lasten- oder Transportfahrräder ein ganz normaler Anblick. In Österreich fällt man mit so einem funktionalen Teil
noch richtig auf. Egal, welches Modell Sie wählen – von Bakfiets über Bullitt bis zum Christiana Bike – Lastenfahrräder sind einfach praktisch: Man kann damit nicht nur Einkäufe und schwere Dinge, sondern eben auch den Nachwuchs transportieren. Auch mehrere Kinder haben im Transportfahrrad gut Platz. Außerdem
sind die Kinder in diesem Fall schön im Blickfeld der Eltern. Sogar für Babyschalen gibt es eigene Halterungen. Mit Elektrolastenrädern lassen sich auch mit Beladung Anstiege sehr gut bewältigen.

Kinder müssen im Lastenrad am Sitz angegurtet sein und natürlich einen Helm tragen. Wenn das Transportfahrred breiter als 80 Zentimeter ist, muss damit auf der Fahrbahn – nicht auf dem Radweg – gefahren werden.

Zeit fürs erste Fahrrad

Und irgendwann, wenn der Nachwuchs laufen kann und das Laufrad seine Schuldigkeit getan hat, ist es dann so weit: Ihr Kind will selbst in die Pedale treten – das erste eigene Fahrrad steht an. Und dann gilt erst recht: Kinder unter zwölf Jahren müssen beim Transport auf Fahrrädern und Fahrradanhängern sowie beim Radfahren einen Helm tragen.

So ist ihr Kind immer sicher unterwegs

Martin Blum, Radverkehrsbeauftragter Wien

Kopfschutz: Der Fahrradhelm darf weder zu weit hinten noch zu weit vorn aufliegen. Er schützt Stirnbereich, Schläfen, Schädeldecke und Hinterkopf. Die Riemen verlaufen vor und hinter den Ohren. Der Kinnriemen ist verstellbar, leicht zu öffnen und zu schließen. Empfohlen sind Helme, die der Norm EN1078 entsprechen.

Kindersitz: Ein guter Sitz muss nicht viel kosten, wichtig ist, dass er die gängigen Prüfzertifikate hat. Rechtlich vorgeschrieben beim Kindersitz sind Gurte und Fixierriemen für die Füße sowie eine Lehne, die das Abstützen des Kopfes erlaubt.

Fahrradkauf: Wichtig ist die richtige Größe. Die Sattelhöhe wird am besten so eingestellt, dass das Kind mit beiden Fußspitzen gleichzeitig den Boden erreichen kann. Der Lenker sollte etwas höher als der Sattel sein. Stützräder waren früher üblich, Kinder lernen aber ohne Stützräder meist schneller Radfahren.

Vorbereitung auf den Straßenverkehr: Für die ersten Radelversuche braucht es nur eine ebene Strecke oder Fläche, in einem Park zum Beispiel. Dann kann es schon losgehen. Für die Eltern heißt es vor allem: gelassen bleiben. Eine Hilfestellung beim Anfahren und anfangs Nebenherlaufen geben Ihrem Sprössling Sicherheit.

Die ersten Ausfahrten: Erst wenn Kinder sicher Rad fahren, sollten sie in verkehrsberuhigten Straßen oder auf dem Radweg radeln. Besonders wichtig ist, das Stehenbleiben zu üben. Haben die Kleinen das im Griff, lässt man sie am besten vor einem herfahren. So hat man sie im Auge und kann sie vor anderen Radfahrerinnen und Radfahrern, die schneller unterwegs sind, schützen. Sind zwei Erwachsene dabei, ist es günstig, das Kind in die Mitte zu nehmen.

Radfahrprüfung: Sie ist freiwillig und besteht aus Theorie und Praxis. Wenn beide Teile positiv sind, wird dem Kind nach dem zehnten Geburtstag der Fahrradausweis überreicht. Die Ablegung der Prüfung ist jeweils in jenem Halbjahr möglich, in dem der zehnte Geburtstag liegt.

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