Wohnen

Zwei Kinder, ein Zimmer

Ein eigenes Zimmer für jedes Kind ist das Ideal. Doch meist müssen sich Geschwister ein Zimmer teilen. So funktioniert das ohne Streit.

Zwei Kinder, ein Kinderzimmer

Als die Zwillingsbuben Christoph und Benjamin zu groß für ihre Gitterbetten wurden und Jugendbetten bekamen, stellte sich die Frage, ob sie wie bisher in einem Zimmer bleiben sollten oder ob lieber jeder sein eigenes Zimmer bekommen sollte. Für die beiden war jedoch eines klar: Sie wollten ein gemeinsames Kinderzimmer.

Allein in einem Zimmer zu schlafen war für die Vierjährigen keine Option, denn sie genießen die Anwesenheit des Zwillingsbruders, auch wenn der Schlafrhythmus nicht ganz gleich ist. „Ich schlafe schneller ein als Christoph. Mein Bruder murkst dann immer noch im Zimmer herum. Das stört mich aber nicht“, erklärt Benjamin. So wurde das zweite Zimmer zum Spielzimmer umfunktioniert, in dem die beiden nach Herzenslust Unordnung machen können. Das Kinderzimmer dient als Rückzugsort, in dem geschlafen wird. Wenn Christoph manchmal vor seinem Bruder wach wird, schickt ihn Benjamin einfach ins Spielzimmer, um noch ein wenig schlafen zu können. Wer in welchem Bett schläft, ist ganz leicht zu erkennen, denn die Kuscheltiere und Accessoires sind in der jeweiligen Lieblingsfarbe der Kinder. Die Wandtattoos wurden von beiden gemeinsam ausgesucht. Die Betten der beiden wurden L-förmig aufgestellt. So schlafen sie Kopf an Kopf.

Problem Altersunterschied

So reibungslos funktioniert das Zusammenleben von Geschwistern im selben Zimmer nicht immer. Die wenigsten Probleme gibt es, wenn der Altersunterschied zwischen den Kindern zwischen zwei und vier Jahre beträgt und die Kinder dasselbe Geschlecht haben. Ist der Altersunterschied größer, kann der unterschiedliche Tagesablauf und Schlafrhythmus zur Herausforderung von Eltern und Kindern werden.

Ist es aus Platzmangel nicht möglich, jedem Kind ein eigenes Zimmer zur Verfügung zu stellen, sind praktische Einrichtungsideen gefragt, damit das Zusammenleben nicht zur Qual wird. So sollte das Kinderzimmer nicht das kleinste Zimmer in der Wohnung sein. Eltern können darüber nachdenken, ob sie nicht mit einem kleinen Zimmer als Schlafzimmer vorlieb nehmen und den größeren Raum ihren Kindern überlassen. Denn die Interessen und Spielideen können bei einem größeren Altersunterschied weit auseinanderliegen.

Eigene Bereiche schaffen

Um jedem Kind seinen eigenen, altersgerechten Bereich zu bieten, sollte das Zimmer auch optisch getrennt werden. Raumteiler, Vorhänge oder unterschiedliche
Wandfarben teilen die verschiedenen Bereiche ein. Kleinere Kinder haben so ihren eigenen Bereich zum Spielen, ältere Kinder haben ihren Arbeitsbereich und den Bereich zum Ablegen der Schulsachen klar definiert.

Die Ausstattung des Raumes mit Zierkissen, Wandtattoos und Postern sollte man den Kindern selbst überlassen, damit sie ihrem Geschmack entspricht. Handelt es sich bei den Geschwistern um ein Mädchen und einen Jungen, sollte man bei der Einrichtung Kompromisse suchen. So kann aus der rosa Wandfarbe für das Mädchen und der blauen für den Buben eine gemeinsame grüne werden.

Ausreichend Licht und Beleuchtung

Auch die richtige Beleuchtung ist ein wesentlicher Faktor. „Bei der Beleuchtung ist es wichtig, auf die einzelnen Bereiche einzugehen, ohne die gemeinsamen Zonen und die Gesamtheit aus den Augen zu verlieren. Das Kinderzimmer benötigt eine helle, angenehme Grundbeleuchtung kombiniert mit verschiedenen Funktionsbeleuchtungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel ausreichend Licht zum Spielen und beim Schreibtisch“, so Innenarchitekt Horst Steiner. Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, in seinem Bereich Licht aufzudrehen, ohne den anderen zu stören.

Platzsparwunder Etagenbett

Um den vorhandenen Platz im Kinderzimmer optimal auszunützen, ist wohl die idealste Lösung ein Etagenbett. Es kann direkt übereinander, also wie bei einem Stockbett, angelegt sein oder es kann eine spezielle Verschachtelung der Bettenlösung gewählt werden, wodurch der Eindruck einer Privatnische entsteht. Das kann auch bei Jungen und Mädchen in einem Zimmer hilfreich sein. So kann sich der Junge vor der nervigen großen Schwester und das Mädchen vor dem quengeligen kleinen Bruder zurückziehen. Es sollte jedoch aus Sicherheitsgründen darauf geachtet werden, dass das jüngere Kind im unteren Bett schläft.

Wohin mit Spielsachen und Kleidung?

Ein wichtiger und kniffliger Punkt ist das Bereitstellen von genügend Stauraum. Dafür eignen sich Kästen in Wandhöhe oder, noch besser, man ersetzt normale Wände durch Schrankwände. Sonst ungenutzte Flächen, wie zum Beispiel unter dem Bett, können ebenso als Stauräume genutzt werden. Hier sollten Spielsachen und Kleidung verstaut werden, die man nicht täglich braucht. Mit kleinen Tricks wie einem an die Wand klappbaren Schreibtisch lässt sich der Platz in kleinen Zimmern situationsbedingt idealer nutzen.

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