Erziehung

Wie viel ist angemessen? – Bezahlung von Babysittern

Was ist ein gerechter Lohn fürs Babysitten? Das fragen sich sowohl Eltern, als auch Babysitter selbst. Julia Herkommer von Babysits hat sich näher mit dem Thema beschäftigt.

Das Ende des Babysitting-Termins ist gekommen und die Eltern und der Babysitter stehen sich etwas hilflos gegenüber… Eine sehr wichtige Frage, wenn es um das Thema Babysitter geht, ist die Bezahlung des Babysitters. Habt ihr euch schon einmal den Kopf darüber zerbrochen, wie viel ihr einem Babysitter bezahlen sollt bzw. wie viel ihr als Babysitter für euren Job verlangen sollt? Es gibt sehr viele verschiedene Faktoren, die dies beeinflussen und wir möchten euch heute einige davon vorstellen.

Durchschnittslohn für Babysitter

Ein erster Anhaltspunkt für den Lohn sind die Durchschnittslöhne auf Babysits. Das ist natürlich von Land zu Land unterschiedlich. In Österreich erwarten die Babysitter momentan durchschnittlich € 10,00 pro Stunde für das Betreuen von einem Kind. Basierend auf diesem Durchschnitt könnt ihr euch ein erstes Bild machen was ihr verlangen oder zahlen sollt. In dieser Infografik seht ihr zusätzlich die Durchschnittslöhne für alle Landeshauptstädte in ganz Österreich. Beachtet jedoch, dass diese nicht der einzige Indikator für eine angemessene Bezahlung sind. Nach der Infografik geht es mit den restlichen Tipps weiter.

Anzahl und Alter der zu betreuenden Kinder

Nachdem ihr jetzt den Durchschnitt kennt, sind die zu betreuenden Kinder der nächste wichtige Punkt. Wird nur ein Kind betreut, ist ein geringerer Lohn angemessen als wenn mehrere Kinder betreut werden. Verschiedene Quellen empfehlen pro Kind € 2 auf den Stundenlohn aufzuschlagen. Zusätzlich spielt das Alter der Kleinen eine große Rolle. Wie euch allen wahrscheinlich nur allzu gut bekannt ist, ist die Betreuung in verschiedenen Altersgruppen verschieden anspruchsvoll. Ein 2-jähriges Kleinkind braucht ganz bestimmt mehr Aufmerksamkeit als ein 9-jähriges Schulkind. Schlussendlich wissen die Eltern wohl am besten wie anspruchsvoll die Betreuung ihrer Kinder ist.

Erfahrung und Qualifikation des Babysitters

Viele Babysitter haben beim Roten Kreuz oder bei ähnlichen Organisationen einen Babysitting-Kurs gemacht. Dadurch haben diese Personen Zeit und Geld in ihre Ausbildung zum Babysitter investiert und erwarten zurecht auch eine höhere Bezahlung. Oftmals haben diese ausgebildeten Babysitter dadurch auch mehr Erfahrung und schon für verschiedene Familien gearbeitet. Sie wissen also genau was sie für ihre Arbeit verlangen können und können sich ihre Jobs aussuchen. Auch das Alter des Babysitters ist wichtig. Eine 15-jährige Schülerin hat ganz bestimmt eine andere Gehaltsvorstellung als ein 22-jähriger Student, der sich sein Leben teilweise oder sogar schon ganz selbst finanzieren muss.

Der Dienstleistungsscheck

In Österreich gibt es für Tätigkeiten in einem privaten Haushalt den sogenannten “Dienstleistungsscheck” (DLS). Durch diesen kann man Personen für einfache häusliche Tätigkeiten wie Putzen, Gärtnern oder eben auch Babysitten bezahlen. Der DLS hat viele Vorteile für Babysitter: Sie sind automatisch krankenversichert und dürfen nicht unter dem Mindestlohn bezahlt werden. Für Eltern bietet der DLS gute Richtlinien, welche Bezahlung angebracht ist sowie eine einfache Möglichkeit den Babysitter zu entlohnen. Der größte Vorteil daran ist, dass der Lohn ganz unkompliziert im Vorhinein vereinbart werden kann und es bezüglich der Bezahlung nicht zu schlechter Stimmung zwischen den Eltern und dem Babysitter kommen kann.

Familienbonus Plus

Der letzte Tipp in dieser Liste ist für alle Eltern bestimmt. Seit Anfang 2019 gilt in Österreich der sogenannte “Familienbonus Plus”. Dadurch werden Eltern, die Kinder haben und arbeiten, entlastet, da sie laut dem Bundesministerium für Finanzen (BMF) nicht nur Steuern zahlen, sondern gleichzeitig auch die Zukunft des Landes sichern. Durch diesen Bonus werden 950.000 Familien und ca. 1,6 Millionen Kinder von Steuern in der Höhe von bis zu 1,5 Milliarden Euro befreit. Konkret heißt das, dass Familien mit Kindern unter 18 Jahren pro Kind bis zu € 1.500 Steuern jährlich sparen können. Der Familienbonus Plus ersetzt die steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten. Das heißt, dass sie beim Lohnsteuerausgleich für das Jahr 2018 das letzte Mal angegeben werden können.

Zum Schluss gibt es noch ein paar grundlegende Tipps, die bei der Bezahlung beachtet werden sollten:

Für alle:

  • Vereinbart die Bezahlung immer im Vorhinein, sonst kann es zu schlechter Stimmung zwischen den Eltern und dem Babysitter kommen.

Für Eltern:

  • Versucht euch in die Lage der Babysitter zu versetzen. Welche Bezahlung hättet ihr in diesem Alter erwartet und als fair empfunden?
  • Schaut, dass ihr die vereinbarte Zahlungsmethode immer einhaltet. Wenn ihr euren Babysitter beispielsweise mit Bargeld bezahlt, solltet ihr auch immer den passenden Betrag bei euch haben und den Babysitter am Ende des Babysitting-Termins bezahlen.

Für Babysitter:

  • Respektiert auch immer die finanzielle Situation der Familie. Nicht jede Familie hat dieselben finanziellen Mittel zur Verfügung und nicht jede Familie kann einen gleich hohen Lohn bezahlen.
  • Traut euch ruhig zu fragen: Gerade nach einem anstrengenden Termin oder zu später Stunde kann es einem Elternteil schnell passieren, dass er vergisst, euch das Geld zu geben. Dabei ist es jedoch ganz wichtig höflich und freundlich zu bleiben!

Wir hoffen, dass diese Tipps euch dabei helfen, der unangenehmen Situation am Ende des Babysitting-Termins das nächste Mal souverän gegenüberzutreten.

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