Wenn das Handy Pause hat
Das Startup Yondr hat eine Handyhülle entwickelt, die verhindert, dass man es bei Konzerten oder im Klassenzimmer benutzen kann.
Bei Konzerten ist es längst Alltag geworden – das Handyverbot. In Frankreichs Schulen hat das Smartphone auch ausgedient. Und in Österreich überlegen sich viele Direktoren, ob sie nicht auch an ihrer Schule ein Handyverbot aussprechen sollen. Für viele Jugendliche ist das aber mehr als nur unangenehm. Es wird zum psychologischen Problem, das in der Medizin seit zehn Jahren unter dem Ausdruck „Nomophobie“ bekannt ist.
Smarte Hülle hilft
Das amerikanische Start-Up Yondr hat dieses Problem erkannt und bietet eine für Veranstalter oder Schulen und Smartphonenutzer befriedigende Lösung an. Die Yondr-Handytasche verfügt über einen Sicherheitsverschluss, der nur von autorisiertem Personal, etwa am Schultor oder beim Eingang zur Konzerthalle, geöffnet werden kann. Das Handy bleibt aber am Körper der Nutzer, so dass die das Gefühl haben, dass es da ist. Das beruhigt die meisten Nutzer, auch wenn sie das Gerät nicht benutzen können. Nach dem Konzert oder dem Unterricht wird die Tasche wieder geöffnet. die Nutzer nehmen sich das Smartphone, die Hülle bleibt vor Ort und wartet auf den nächsten Einsatz.
600 Schulen in den USA verwenden die Handyhülle schon
In den USA arbeitet Yondr bereits mit 600 Schulen, Kirchen, Gerichten oder Nachtklubs zusammen. Der Sänger Jack White nutzt bei seinen Konzerten, auf denen striktes Handyverbot herrscht, bereits die Technik des Startups. Bei den Schulen geht es um handyfreie Zonen und ungestörten Unterricht, bei White um handfeste kommerzielle Interessen, denn per Handy mitgefilmte und über Social Media-Kanäle gratis geteilte Konzerte verstoßen gegen das Urheberrecht. Mit diesem Tool hoffen immer mehr Musiker, wieder die Verwertungskontrolle bei Lifekonzerten zurückzuerlangen.
Yondr will demnächst auch in Europa starten. Man darf gespannt sein, wie heimische Schulen oder Konzertveranstalter auf dieses System der Smartphonekontrolle reagieren.
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