Gesundheit

Welt-HPV-Tag: #trustyourgyn macht auf Gebärmutterhalskrebs aufmerksam

Ziel ist es, auf die gesundheitlichen Folgen durch HPV-Infektionen aufmerksam zu machen. Denn 4 von 5 Personen – Frauen wie Männer – infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV.

#trustyourgyn Gruppenfoto

Die International Papillomavirus Society (IPVS) hat den 4. März zum Welt-HPV-Tag ernannt. Die Initiative #trustyourgyn ist seit kurzem offizieller Partner der IPVS, mit dem Ziel auf die gesundheitlichen Folgen einer Infektion durch Humane Papillomaviren (HPV) aufmerksam zu machen, die die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs sind. Nicht jede Infektion führt zu einer Erkrankung, vier von fünf Personen – Frauen wie Männer – infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV. Die meisten Infektionen verschwinden innerhalb von ein bis zwei Jahren, ohne dass Probleme auftreten oder eine Behandlung erforderlich ist. Sollte eine Infektion mit einem Hochrisiko-HPV-Typ über einen längeren Zeitraum im Körper bestehen, kann es aber zu Zellveränderungen kommen. Ab dem Alter von 30 Jahren kommt es zu einem Anstieg der Erkrankungsfälle und zwischen dem 40. und 44. Lebensjahr werden die meisten Fälle diagnostiziert. Neben Gebärmutterhalskrebs können auch noch andere Karzinome, wie beispielsweise Hals-Rachen-Tumore oder Peniskarzinome durch HPV ausgelöst werden.

Gebärmutterhalskrebs kann vermieden werden

Gebärmutterhalskrebs gehört zu den wenigen Krebserkrankungen, die durch geeignete Vorsorgemaßnahmen, wie der HPV-Impfung und der HPV-Testung, weitgehend verhindert werden kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich das Ziel gesetzt, Gebärmutterhalskrebs zu eliminieren. Prof. Elmar Armin Joura, Klinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie am AKH Wien: „Am 19. Mai 2018 hat die WHO zur Elimination des Gebärmutterhalskrebs aufgerufen. Wir haben die Mittel, dieses Ziel zu erreichen. Durch den konsequenten Einsatz von HPV-Impfung und HPV-Test wird dieses Ziel in Australien bereits in zehn Jahren erreicht werden und ist auch langfristig für Österreich möglich. Österreich hat ein vorbildliches Schulimpfprogramm, es soll von allen Mädchen und Buben in Anspruch genommen werden. Die Frauen können durch die Impfung und den HPV-Test ab dem 30. Lebensjahr ihre eigene Sicherheit erhöhen. Und die HPV-Impfung schützt ja nicht nur vor Gebärmutterhalskrebs, sondern auch vor anderen Karzinomen – auch Männer!“

Gebärmutterhalskrebs in Österreich

Seit der Einführung des Pap-Abstrichs – auch als Krebsabstrich bekannt – konnte die Erkrankungs- und auch Sterblichkeitsrate um zwei Drittel gesenkt werden. Es ist damit eine der erfolgreichsten Vorsorge-Methoden in der Onkologie, dennoch stagnieren die Erkrankungs- und Sterblichkeitsraten. Nach wie vor erkranken in Österreich jährlich ca. 400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, etwa 140 Frauen sterben an den Folgen. Während der Pap-Abstrich veränderte Zellen erkennt, setzt die HPV-Testung bereits einen Schritt früher an, denn sie erkennt bereits die Ursache für Gebärmutterhalskrebs: eine HPV-Infektion.

Um einen HPV-Test durchzuführen, wird – wie beim Pap-Abstrich – mit Hilfe einer kleinen Bürste Zellmaterial vom Gebärmutterhals entnommen. Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Tests auf HPV-Infektionen die Sicherheit der Krebsvorsorge-Untersuchung deutlich verbessern können.

Wer sollte einen HPV-Test machen?

Im Sommer 2018 gab die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) neue Leitlinien zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs heraus. Darin heißt es: „Im Rahmen des derzeit bestehenden opportunistischen Zervixkarzinom-Vorsorgeprogramms (Anm.: Gebärmutterhalskrebs) soll Frauen ab dem 30. Lebensjahr zumindest alle 3 Jahre ein validierter HPV-Test empfohlen werden.“

Das WHO Ziel für 2030

Gebärmutterhalskrebs gehört zu den wenigen Krebserkrankungen, die durch geeignete Vorsorgemaßnahmen, wie der HPV-Impfung und der HPV-Testung, weitgehend verhindert werden kann.

Aus diesem Grund hat sich die WHO für 2030 folgende Ziele gesetzt:

  • Vision: Eine Welt ohne Zervixkarzinome: weniger als vier Fälle von Zervixkarzinomen pro 100.000 Personenjahre.
  • Ziele für 2030:
  • 90 % der Mädchen sind bis zu einem Alter von 15 Jahren vollständig geimpft
  • 70 % der Frauen werden mit einem HPV-Test im Alter von 25 und 45 Jahren gescreent und adäquat betreut
  • 30 % Reduktion der Sterblichkeit durch Zervixkarzinome

Die Initiative #trustyourgyn

Die Informationsoffensive #trustyourgyn soll Frauen dazu motivieren, zur Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen zu gehen. Die Initiative wird von zahlreichen namhaften medizinischen Experten, der Bundesfachgruppe für Gynäkologie und Geburtshilfe in der österreichischen Ärztekammer, der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO), der Petrol Ribbon Initiative, dem Berufsverband österreichischer Gynäkologen (BÖG), einer Vielzahl an österreichischen Prominenten, der Journalistin Janina Lebiszczak sowie Stephanos Berger (CIDCOM Wien) unterstützt.

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