Erziehung

Welches Spielzeug passt zu welchem Kind?

Experten geben Tipps – und Kinder zeigen ihre aktuellen Favoriten

Welches Spielzeug passt zu welchem Typ?

Wer könnte es jemals vergessen, das Lieblingsspielzeug aus der Kindheit, das man sich so lange und sehnlich wünschte und das dann im besten Fall tatsächlich unter dem Christbaum oder am Gabentisch für die Geburtstagsgeschenke lag? Gleich, ob Teddybär, Puppe, Autorennbahn oder Gameboy, viele Erwachsene haben auch heute noch ihr liebstes Spielzeug von einst aufbewahrt, werden damit doch viele Emotionen verbunden, von denen man sich nicht so einfach trennen kann.

Immenses Angebot

Kein Wunder, denn Spielsachen sind weit mehr als reine Unterhaltung: Neben Spaß können sie die Motorik schulen, die Intelligenz herausfordern und die Fantasie anregen. Sie speichern mitunter auch Erinnerungen, Emotionen und Gedanken.
Doch noch weit mehr als früher herrscht heutzutage ein regelrechtes Überangebot an Spielsachen. Ging man früher einfach ins Spielzeuggeschäft des Vertrauens, sind sie heute dank der Globalisierungaus aller Welt online bestellbar, und das Angebot ist schier unendlich.

Martina Leibovici-Mühlberger, Ärztin und Psychotherapeutin aus Wien: „Kinder haben dennoch ein
sehr gutes Gespür dafür, welches Spielzeug zu ihnen passt – oftmals viel mehr als ihre Eltern oder Großeltern. Manche Kinder mögen lieber etwas schaffen und bauen, andere schätzen Rollenspiele, etwa mit Playmobil-Figuren, mehr. Jedoch darf man nicht vergessen, dass die Werbung und die Medien eine starke suggestive Kraft haben, wenn es darum geht, Kinder bei der Wahl des Spieles zu beeinflussen. Man sollte deshalb immer auch gemeinsam mit dem Kind das Spielzeug aussuchen und ihm diese Entscheidung nicht alleine überlassen.“

Freude, Lust und Spaß

Die beiden Brüder Matthias, 6, und Niklas, 9, aus Wien lieben es, mit ihren Nintendo-Konsolen zu spielen oder gemeinsam am Computer in fremde Spielwelten einzutauchen. Dabei ist es ihrer Mutter Katharina, 40, aber auch wichtig, dass der digitale Spaß Grenzen hat und sich ihre Söhne nicht ohne Limit damit befassen: „Ich begrenze bewusst die Zeit, in der meine Kinder damit spielen dürfen. Als Alternative sitzen wir dann auch gemeinsam bei einem Gesellschaftsspiel zusammen. Zum Beispiel bei Strategiespielen wie ,Kathedrale‘ oder ,Abalone‘, das ich schon als Kind mit meinem Vater gespielt habe. Beim Kauf des Spielzeugs achte ich immer darauf, dass es etwas ist, von dem Matthias und Niklas auch wirklich lange etwas haben.“

Kinderexpertin Martina Leibovici-Mühlberger betont, dass man bei der Spielzeugwahl auf bestimmte Kriterien achten sollte, damit die Kinder lange Freude daran haben. Denn sonst kann das mitunter teuer gekaufte Teil sehr schnell in der Ecke landen und durch ein anderes ersetzt werden:

„Spielzeug ist für Kinder essenziell, da es Freude, Lust und Spaß vermittelt. Damit können sie kreativ sein, sich ausprobieren und Neues entdecken. All diese Anforderungen sollten Spielsachen erfüllen. Tun sie das nicht und besitzen nur einen kurzzeitigen Knalleffekt wie zum Beispiel viel Lärm oder grelle Farben, ist davon abzuraten, dann langweilt es das Kind nach kurzer Zeit und macht keinen Sinn.“

Die Vielfalt ist entscheidend

Fest steht: Den klassischen Spielzeugtyp gibt es bei Kindern nicht. Freunde sind bei der Wahl ebenso entscheidend wie der Einfluss der Eltern, die Werbung, die jeweilige Entwicklungsphase oder der Charakter. Auch wenn das Geschlecht laut zahlreicher Studien dabei eine untergeordnete Rolle spielt – Unisex gibt es in der milliardenschweren Spielzeugindustrie kaum noch:

Spezielle Mädchen-Editionen bilden oft rosa glitzernde Welten mit Pferde liebenden Frauen ab, während es immer noch großteils männliche Figuren sind, die Abenteuer erleben und spannende Berufe haben.

Dabei ist längst belegt, wie wichtig es ist, dass Kinder sich auch mit nicht genderspezifischem Spielzeug befassen, fördert das doch die emotionale ebenso wie die soziale Entwicklung und verhindert Schubladendenken. Denn Spielen ist für Kinder die Hauptquelle des Lernens und prägt ihre Entwicklung. Experten raten deshalb, Kindern ein breites Angebot an Spielzeug zur Verfügung zu stellen, aus dem sie dann selber wählen können. Wobei man das Kind auch nicht mit einem Überangebot überfordern sollte. Letztendlich entscheidet es immer selbst, mit welchem Spielzeug es gerade am liebsten spielt. Und oftmals gilt: Auch bei Teddy & Co ist weniger oft mehr.

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