Ernährung

Von der Natur lernen

Sie ist voller Nährstoffe, die das Baby versorgen und schützen – Muttermilch ist ohne Zweifel die beste Nahrung für Säuglinge. Die Wissenschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht ihre Bestandteile und deren Wirkungen nach und nach zu erforschen.

Ihre positiven Eigenschaften liegen klar auf der Hand: Sie ist leicht verdaulich, immer verfügbar, hat die richtige Temperatur, ist hygienisch einwandfrei und richtet sich in ihrer Zusammensetzung exakt nach den Bedürfnissen des Säuglings: maßgeschneiderte Ernährung also. Und nicht nur das, die Abwehrstoffe in der Muttermilch bieten Schutz vor Infektionskrankheiten und späteren Allergien. Stillen bringt aber auch langfristig gesundheitliche Vorteile wie die Verminderung des Risikos für Diabetes mellitus, für Übergewicht im Kindesalter und hat günstige Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung. Deshalb empfiehlt die WHO allen Müttern, ihr Baby sechs Monate lang ausschließlich zu stillen.

Muttermilchforschung

Doch nicht jede Mutter kann ihr Kind voll stillen. Unterschiedliche Gründe können dazu führen, dass manche Säuglinge nicht oder nur kurzzeitig gestillt werden. Europa hat im weltweiten Vergleich die niedrigste Stillrate aller Kontinente. Hier werden weniger als 25 Prozent der Säuglinge im Alter von sechs Monaten ausschließlich gestillt. Als Alternative für viele Babys bleibt daher industriell hergestellte Säuglingsmilch. Doch ist diese gleichwertig? Die Zusammensetzung von Muttermilch ist hoch komplex, und für die Wissenschaft gilt es noch viele Geheimnisse zu entschlüsseln. Im Rahmen der Muttermilchforschung wird versucht, Zusammensetzung und Wirkung im Detail zu verstehen.

Einer dieser Forschungseinrichtungen ist das Danone Nutricia Research in Utrecht in den Niederlanden. In den letzten Jahrzehnten ist es dem Forscherteam, das aus 500 Mitarbeitern besteht, darunter Chemiker, Biologen und Ernährungswissenschaftler, gelungen, durch wissenschaftliche Arbeit sowohl wesentliche Inhaltsstoffe der Muttermilch als auch deren messbare Vorteile für den Säugling zu ergründen.

Um die komplexen Strukturen der Muttermilch besser zu verstehen, müssen zunächst die Bestandteile der Muttermilch immer weiter und feiner aufgetrennt werden. So wird die Muttermilch im ersten Schritt durch unterschiedliche Zentrifugationsverfahren in ihre Hauptbestandteile Eiweiße, Fett und Kohlenhydrate separiert. Anschließend werden diese im Chromatografen voneinander getrennt. Milupa und ihre Schwestergesellschaften verfügen über komplexe MALDI-Massenspektrometrie. Hier werden winzige Muttermilchproben auf eine spezielle Metallplatte aufgebracht und im Hochvakuum mit einem Laser beschossen. Damit können Bestandteile der Muttermilch bis in den Subnanogrammbereich genau bestimmt und charakterisiert werden.

Im Forschungszentrum von Danone Nutricia Research kommt modernste Technik zur Feinanalyse biologischer Substanzen zum Einsatz.

Der lange Weg vom Labor ins Fläschchen

Hat die Muttermilchforschung einen neuen Inhaltsstoff entdeckt, werden zunächst an speziellen Zellkulturen mögliche Wirkungen und Reaktionen überprüft. Sobald sich in diesen präklinischen Studien eine positive Wirkung gezeigt hat und die Sicherheit gewährleistet ist, gilt es, die Wirksamkeit in klinischen Studien zu bestätigen, die jedoch nur bei absoluter Unbedenklichkeitsbewertung genehmigt werden. Erst wenn auch die klinischen Studien eine positive Wirkung zeigen, beginnt die Arbeit der Produktentwicklung. Nur das perfekte Zusammenspiel von Grundlagenforschung, Kliniken und der Produktentwicklung gewährleistet, dass die neusten Erkenntnisse schnell und effizient in Produkte umgesetzt werden.

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