Erziehung

Vater werden ist nicht schwer …

Entspannt vom Schwangerschaftstest bis zur Matura – das verspricht ein neuer Ratgeber für angehende, frischgebackene und erfahrene Väter. Mit dabei: jede Menge Humor und Augenzwinkern.

Was tun, wenn das Baby brüllt und nicht schlafen will? Wie kann ich mein Kind überreden, statt zu Pommes und Pizza zu Gemüse und Obst zu greifen? Wieso bin ich meinem Kind peinlich? Im Laufe eines Papa-Lebens beschäftigen Männer viele Fragen – und nicht immer findet man eine Antwort darauf oder ist mutig genug, diese Fragen anderen Menschen zu stellen. Dem möchte Norbert Golluch ein Ende bereiten.

Selber zweifacher Vater, seine Töchter sind heute 22 und 27 Jahre alt, arbeitete er früher als Grundschullehrer, bevor er sich – nach einigen Jahren als Verlagslektor und Redakteur einer Satirezeitschrift – als Autor („555 populäre Irrtümer“) selbstständig machte. Sein jüngstes Werk: „Das Survival-Handbuch für Väter“ (riva Verlag). In seinem Nachschlagewerk bereitet der Autor jeden Vater detailliert und ehrlich, jedoch auch mit jeder Menge Humor auf den herausfordernden Alltag mit Kindern vor. Mit der richtigen Einstellung und einem „eisenharten“ Willen sollen Papas dabei fit gemacht werden für eine Welt voller kindlicher und pubertierender Fallstricke – von Windelnwechseln, dem Schreckgespenst vieler Männer, über heikle Großelternbesuche bis hin zu Teenager-„Zombies“. Das Motto: „Geistesgegenwart und Kampfgeist können jedem Vater das Leben retten.“

Ganz viel richtig machen

Die ganz persönlichen Tipps des Autors für Neoväter und solche, die es werden möchten: „Mit viel Ruhe an die Sache rangehen, bei Problemen drüber schlafen, ehe man etwas Falsches tut – und sich auf die Kinder einlassen. Je mehr man gemeinsam mit seinen Kindern macht, desto genauer weiß man auch, was richtig ist und wie Familie funktioniert. Eltern haben oft Angst, in Sachen Erziehung etwas falsch zu machen, dabei kann man auch sehr viel richtig machen.“

Ist mit dem Baby alles in Ordnung?

Männer lieben Checklisten: Du als junger Vater solltest auf jeden Fall auch die Checkliste über die erweiterten Funktionen des Babys (neben essen, schlafen und Windeln verbrauchen) abarbeiten, damit du weißt, ob alles in Ordnung ist:

○ Lacht es, wenn du es kitzelst?
○ Steckt es alles erst mal in den Mund?
○ Greift es nach jedem erreichbaren Gegenstand?
○ Schreit es, wenn es diesen nicht kriegen kann?
○ Lächelt es, wenn du es anschaust?
○ Ist es putzmunter, wenn du schlafen willst?
○ Füllt es die Windeln schneller, als du sie wechseln kannst?
○ Schaut es ganz seltsam, wenn deine Schwiegermutter es anschaut und „Lülülü!“ macht?

Mehr als drei Treffer: Das Baby ist gesund.

So bringt man das Baby zum Schlafen

Der Trick mit dem regelmäßigen Abendritual – Pädagogen raten: Keep it simple. Also füttern, rülpsen, wickeln, Kind in den Schlafanzug und dann ins Bett stecken, Schlaflied singen oder Spieluhr einschalten, Licht aus und fertig. Kreative Väter fügen Komponenten hinzu wie ein wenig Bundesliga-Berichterstattung über das Internetradio oder eine kurze Anrufung von Morpheus, dem Gott des Schlafes. Nein, das ist nicht der Typ aus „Matrix“. Sehr beruhigend wirken auch Pssst!-Laute und andere Zischgeräusche wie etwa das Öffnen einer Bierdose.

Erziehungskonflikt mit Oma und Opa

Du bist für gesunde Ernährung und möchtest weder Cola noch Limonade im Kühlschrank? Kein Problem für die Kleinen, zu Besuch bei Opa und Oma können sie literweise nachtanken. Es ist zum Auswachsen, wie die Vorgängergeneration deine väterlichen Bemühungen unterläuft! Aber mal ehrlich, Superpapa: Wie war das damals mit deiner Oma und dem Abend vor dem Fernseher, eingekuschelt in eine Wolldecke, neben dir eine Tasse Kakao extrastark? Und Opas Karamellbonbons – sind sie nicht fester Bestandteil deiner Kindheitserinnerungen?

Allein unter Mamas auf dem Spielplatz

Auf einem öffentlichen Spielplatz herrschen dieselben Verhältnisse wie im Aufsichtsrat eines Konzerns, nur umgekehrt: Auf einen Mann kommen 24 Frauen. Wenn es dich schon auf die Spielplätze treibt, solltest du dich inhaltlich darauf vorbereiten wie auf ein Vorstellungsgespräch für eine extrem attraktive Position. Zum Beispiel muss die Antwort auf die Frage „Wie haben Sie Ihre Frau denn kennengelernt?“ wie aus der Pistole geschossen kommen. Leg dir eine besonders romantische Version zurecht, das steigert deinen SSK (Sozialer Spielplatz-Koeffizient).

Wenn der Nachwuchs ein Haustier will

Höre nicht auf Kinderwünsche nach Exotik. Sonst bist du es, der in der ganzen Stadt nach dem Spezialfutter für euren Grottenolm sucht, im Internet einen Paarungspartner für euer Alpaka finden und für die Behandlung einer total unbekannten Superseuche eures Schabrackentapirs aufkommen muss. Fische sind gut. Weder bellen noch miauen sie, du findest weder Haare noch Federn noch Schuppen im Frühstücksmüsli oder auf deinem Sofakissen. Es gibt Futterautomaten, und wenn du Glück hast, reinigt sich das Aquarium selbst. Wenn nicht, Pech für die Fische.

Warum nicht jedes Kind ein Genie ist

Wenn du über die häuslichen Leistungen deines Sohnes berichtest: „Er schafft seine Hausaufgaben in fünf Minuten!“, werden zuständige Pädagogen vermutlich mit dem Satz antworten: „Ja, so sehen die dann aber auch aus!“ Wenn dein Nachwuchs den Chemieraum mit dem Duft nach faulen Eiern, erzeugt durch Schwefelwasserstoff, tagelang unbrauchbar macht, handelt es sich nicht um die praktische Anwendung erworbenen Wissenschaftswissens, sondern um die banalen Folgen einer subversiven Anleitung im Internet.

Das Survival- Handbuch für Väter, Norbert Golluch

Humorvolle Tipps für alle Papas.
riva Verlag
Preis: 10,30 Euro

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