Ernährung

Trinken, aber richtig!

Viele Kinder trinken zu wenig oder das Falsche. Gerade in der heißen Jahreszeit ist das richtige Trinken für Kinder besonders wichtig. Der hello-familiii- Trinkguide gibt wertvolle Tipps.

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Kinder sind schon erstaunlich: Es ist so richtig heiß, die Sonne brennt vom Himmel, sie spielen Fußball und Beach Tennis, rennen auf den Spielplatz – und trotzdem scheinen sie nie Durst zu haben. Selbst bei Nachfragen wollen sie nichts trinken, höchstens mit einer so richtig zuckerhaltigen Limonade könnte man sie locken. Dabei müssen sie trinken, und um so heißer es ist, desto mehr.

„Beim Schwitzen, Atmen und über die Niere verlieren wir Wasser, das regelmäßig ersetzt werden muss. Bei heißen Temperaturen sogar deutlich mehr, denn da kann der Verlust schnell um das Zwei- bis Dreifache ansteigen. Diesen Flüssigkeitsverlust gilt es durch reichliches Trinken wieder auszugleichen“, verrät Antonia Pierer, Ernährungswissenschaftlerin und Diätologin. Da hilft dann auch kein ganzer Krug, der auf einmal runtergeschüttet wird, vielmehr ist Kontinuität angesagt. Pierer: „Man sollte in der Früh beginnen und über den Tag verteilt regelmäßig trinken.“

Wie viel genau das sein sollte, hängt vom Alter, der jeweiligen Aktivität und dem Klima ab. Richtwerte empfehlen beispielsweise für Kleinkinder rund 820 Milliliter Wasserzufuhr durch Getränke pro Tag und für Teenager 1.330 Milliliter.

Säfte sind wie Süßigkeiten

Und als hätten wir es nicht geahnt, sind nicht süße Limos die Topempfehlung der Expertin, sondern Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. „Kinder lieben Süßes und greifen häufig zu süßen Getränken“, weiß Pierer. „Fruchtsäfte sollten jedoch in einem geeigneten Verhältnis getrunken werden, und zwar zwei Teile Wasser, ein Teil Saft.“ Fruchtnektar und Limonaden sind Genussmittel, keine Grundnahrungsmittel. Das heißt, sie sollten wie Süßigkeiten verabreicht werden – nämlich selten.

„Nicht empfohlen werden außerdem sogenannte Wellnessgetränke, bei denen Kräuter, Aromen und Zucker zugesetzt werden, Lightgetränke, weil Süßstoffe für Kinder nicht geeignet sind, und Energy-Drinks, die ja Koffein und Zucker enthalten.“ Wer sich unsicher ist, sollte einfach aufs Etikett schauen, so die Ernährungswissenschaftlerin. „Ein Zuckerwürfel ist rund vier Gramm schwer, enthält also ein Getränk 16 Gramm Zucker auf 100 Milliliter, trinkt man quasi zwölf Zuckerwürfel in einem Drittelliter.“

„Es sollte immer eine Karaffe Wasser am Tisch stehen, ist man unterwegs, sollte man eine Flasche mitführen. Und Kinder sollten in der Schule eine mithaben, die sie nachfüllen können.“

Antonia Pierer, rnährungswissenschaftlerin www.ernaehrung-pierer.com

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Wasser ist immer und überall das Beste

Wie aber bringt man Kindern nun zum Wassertrinken?
Am besten funktioniert die Vorbildwirkung der Eltern – und zwar, was die Frequenz, aber auch die Wahl des Getränks betrifft. „Es sollte immer eine Karaffe Wasser am Tisch für alle stehen, ist man unterwegs, sollte man eine Flasche mitführen. Und auch Kinder sollten in Kindergarten und Schule eine mithaben, die sie selbst nachfüllen können“, meint Pierer. Daheim kann man jedes Mal, wenn man sich selbst etwas zu trinken holt, seinem Kind auch etwas anbieten und so eine Trinkkultur einführen. „Es gibt auch Möglichkeiten, Trinken für Kinder attraktiver zu machen“, weiß die Ernährungswissenschaftlerin. So kann man beispielsweise gemeinsam aus einer Melone mit Keksformen Stückchen ausstechen, Cocktailspieße mit Erdbeeren, Nektarinen und Heidelbeeren bestücken und beides in einen Krug Wasser geben. „Das schmeckt nach etwas, sieht hübsch und bunt aus, und es macht Spaß, es herzurichten“, so Antonia Pierer.

Ihr Tipp: Abends in einer Karaffe schon das Obst und Kräuter mit einem Achtelliter Wasser ansetzen und über Nacht im Kühlschrank lassen. So entsteht ein geschmacksintensiveres Konzentrat, das man am nächsten Tag mit frischem Wasser auffüllt.

Trinken vor dem Durst

Was gut schmeckt, wird auch lieber getrunken, und nur so kann regelmäßige Flüssigkeitszufuhr funktionieren. Und die ist wichtig, denn Durst sollte ein Kind erst gar nicht bekommen. „Durst ist bereits ein Alarmsignal  für ein Flüssigkeitsdefizit“, warnt die Expertin. „Schließlich besteht unser Körper zu 60 Prozent aus Wasser, und so ist Trinken ein Grundbedürfnis wie Atmen.“ Mögliche Folgen sind Konzentrations- und Leistungsschwierigkeiten.

In diesem Sinne: Ab zum nächsten Wasserglas!

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