Gesundheit

Stillbabys brauchen im Sommer kein Wasser

Wenn es draußen 30 Grad und mehr bekommt, machen sich viele frischgebackenen Mamas Gedanken, wie sie den Sommer babytauglich verbringen können.

Stillkinder brauchen im Sommer kein zusätzliches Wasser

Ob die richtige Kleidung, den Sonnenschutz oder die Frage, ob gestillte Babys auch zusätzlich Wasser benötigen, beschäftigen sie. Klar, denn wir alle haben im Kopf, dass man an heißen Tagen mehr trinken sollte. Das gilt auch für Babys und genau das machen sie auch. Aber woher wissen Eltern, ob ihr Baby ausreichend zu trinken bekommt?

Bekommt Ihr Baby genug Flüssigkeit? Einen Flüssigkeitsmangel erkennen

Gerade dann, wenn das Baby trotz häufigem Stillen unruhig ist sorgen sich Eltern, ob es auch genügend Flüssigkeit bekommt. Dabei können sie leicht überprüfen, ob ihr Kind ausreichend trinkt, nämlich anhand der Fontanelle.

Ist die Fontanelle normal gespannt, bekommt das Baby ausreichend Flüssigkeit. Ist sie eingefallen, sollte das Baby häufiger an die Brust gelegt werden. Zusätzlich kann die Windel beobachtet werden: Mindestens drei volle Windeln sollten es in 24 Stunden sein – ist das nicht der Fall, wird Ihr Baby zudem schläfrig oder weint tränenlos, sind das akute Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels, die ärztlich abgeklärt werden sollten.

Wichtige Merkmale:

  • Ihr Baby sieht rosig und gesund aus
  • Die Fontanelle ist normal gespannt und nicht eingesunken
  • Es hat mindestens drei volle Windeln in 24 Stunden
  • Es schluckt hörbar beim Trinken
  • Ihr Baby nimmt an Gewicht zu

Stillbabys brauchen im Sommer kein Wasser

Gestillte Babys regulieren ihren Bedarf an der Brust selbst. Sie trinken mal mehr, mal weniger. Wenn Ihr Baby voll gestillt wird, benötigt es keine zusätzliche Flüssigkeit. Selbst bei sehr hohen Außentemperaturen bekommt ein Stillbaby an der Brust alles, was es braucht. Muttermilch ist der ideale Durstlöscher, denn:

Die Muttermilch besteht zu 88% aus Wasser – ein Baby erhält also ausreichend Flüssigkeit, die den Durst stillt. Sie können darauf vertrauen, dass Ihr Baby den Bedarf selbst reguliert.

Zitatzeichen

Nicht gestillte Kinder sollten entsprechend die Pre-Flasche öfter bekommen. Auf keinen Fall sollte die Flaschennahrung mit Wasser gestreckt werden, da sonst eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen gefährdet sein könnte.

Was wird sich beim Stillen im Sommer ändern?

Ihr Baby wird im Sommer häufiger und öfter nach der Brust verlangen und wahrscheinlich kürzer trinken, denn die wasserhaltige Milch mit einem niedrigen Fettgehalt ist als Durstlöscher ideal. Je länger Ihr Baby an einer Brust trinkt, desto ausgiebiger wird die Mahlzeit, weil der Fettgehalt in der Milch ansteigt. Lassen Sie unbedingt Ihr Baby bestimmen und nicht die Uhr!

Ist Ihr Baby bei der Hitze quengelig und unruhig, bieten Sie ihm beide Brüste für ein paar Minuten an – je nachdem, wie lange die letzte Stillmahlzeit her ist. Bei tropischen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit lassen Sie Ihr Baby pro Stunde mehrmals kurz trinken.

Unter diesen Bedingungen ist die Zugabe von Wasser oder ungesüßtem Tee nicht notwendig. Nicht nur, dass Angebot und Nachfrage durcheinander gebracht werden, es kann sogar gefährlich werden.

Darum ist zusätzliches Wasser gefährlich

Zu viel Flüssigkeit kann dem empflindlichen Natriumhaushalt stören – das ist vor allem bei Babys der Fall, die noch keine feste Nahrung bekommen. Es droht eine Wasservergiftung („Wasserintoxikation“), die lebensgefährlich sein kann.

Bei einer Wasservergiftung, die durch zu viel Flüssigkeit entsteht, wird das Natrium aus dem Blut gespült, das Wasser tritt in Gewebe über und Hirnzellen werden geschädigt. Auf den niedrigen Natriumwert reagiert der Körper mit Flüssigkeitsentzug aus dem Blut. Die Nieren sind jedoch im ersten Lebensjahr noch nicht ausgereift und können eine größere Menge Flüssigkeit nicht verarbeiten. Wird diese nicht ausgeschieden, lagert sie sich in Körperzellen und in Gehirnzellen ab. Dabei kann das Gehirn anschwellen und ein lebensbedrohliches Hirnödem bilden.

Das betrifft übrigens auch Babys, die Säuglingsnahrung erhalten: Strecken Sie diese nicht mit Wasser, auch nicht bei heißem Wetter.

Wirkt Ihr Baby apathisch, benommen, hat es eine geringe Körpertemperatur um 36,1 Grad oder weniger und wirkt sein Gesicht aufgedunsen oder geschwollen, kann eine Wasservergiftung vorliegen. Suchen Sie umgehend einen Arzt auf.

Zitatzeichen

Unruhe beim Stillen im Sommer

Besonders im Sommer schwitzen wir viel. Hautkontakt ist für Babys wichtig und eigentlich stimmt sich die Hauttemperatur der Mutter auf die des Kindes ein. Wenn Ihr Baby beim Stillen aber unruhig wird und es schwitzig ist, dann legen Sie eine dünne Müllwindel zwischen den Babykopf und Ihren Arm beim Stillen. So wird der Schweiß aufgesaugt. Ideal ist es dann, wenn Sie Ihr Baby im Liegen stillen – da geht unterwegs nicht, aber vielleicht tut so eine kleine Siesta im Schatten auch gut.

Wichtig für die Stillmama

Dass Ihr Baby öfter nach der Brust verlangt, ist im Sommer ganz normal. Es hat nichts damit zu tun, dass Ihre Milch nicht mehr ausreicht oder Sie womöglich zu wenig produzieren. Ihr Baby hat schlichtweg Durst und möchte diesen stillen. Das sollten Sie auch! Vergessen auch Sie nicht, Ihren Flüssigkeitsbedarf mit Wasser oder ungesüßten Tees zu stillen. Nicht nur für Ihre eigene Versorgung ist ausreichend trinken wichtig, sondern auch für Ihren Körper, damit er die Milchproduktion erhöhen kann. Trinken Sie aber nicht über Ihren Durst, sonst kann die Milchmenge hormonell bedingt abnehmen.

Als Faustregel können Sie sich merken: Trinken Sie selbst zu jeder Stillmahlzeit ein Glas Wasser dazu.

Zitatzeichen

Nutzen Sie die mit dem Stillen verbundenen Pausen zum Beine hochlagern und lassen Sie einfach alles ein wenig langsamer angehen.

Wann brauchen Kinder zusätzlich Wasser?

Sobald Kinder Beikost bekommen, sollten sie sich Getränke wie Wasser oder ungesüßten Tee gewöhnen.

Forum

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Insgesamt 0 Beiträge

Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe darauf zu analysieren, Ihre bevorzugten Einstellungen zu speichern und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren. weitere Informationen

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close