Erziehung

Schwiegermonster: „Seine Mutter mischt sich ständig ein“

Die böse Schwiegermutter existiert leider nicht nur im Märchen. Welche Typen es gibt. Und wie Sie der Schwiegermutter-Falle entkommen können.

„Sie sagt, ich bin unmöglich, weil ich arbeiten gehe.“ – „Neulich hat sie gemeint, ich hätte ihr ihren Sohn weggenommen.“ –„Als meine Tochter krank war, hat sie gesagt: ‚Deine Mama brauchen wir nicht, du legst dich bei mir ins Bett.‘“ Das sind Aussprüche von Frauen, die unter einer Schwiegermutter leiden, die egoistisch und rücksichtslos nur die eigenen Interessen sieht.

Sie wissen alles besser. Sie geben Ratschläge, die keiner will, und mischen sich in jede Angelegenheit ein, die sie absolut nichts angeht. Sie manipulieren, kontrollieren und stehen plötzlich vor der Türe. Und alle haben eine gemeinsame Feindin – die Partnerin ihres Sohnes. Denn nur er zählt. Er ist der Beste, Wunderbarste und Großartigste. Und dieses Wahnsinnsexemplar von Mann hält nun nicht zu seiner Frau, sondern ist auf vielerlei Weise der Spielball der Mutter.

Nach einer Studie scheitert jede achte Ehe an der Schwiegermutter. Und in den vorangegangenen Beziehungsmachtkampf sind auch Partner, Kinder und Enkelkinder verwickelt. Die Folgen dieses Dauerkonfliktes können nicht nur Frustration, Trauer und Zorn sein, sondern auch körperliche und psychische Erkrankungen.

Typen von Schwiegermüttern

Die Psychologin Felicitas Heyne beschreibt in ihrem Buch „Hassgeliebte Schwiegermutter“ (mvg Verlag) fünf Typen:

1. Die Auster

Ihr Motto: „Du bist nicht die Richtige für meinen Sohn!“
In ihren Augen ist die Schwiegertochter eine absolut unpassende Wahl für ihr kostbares „Burli“. Und sie nutzt jede Gelegenheit, diese Tatsache ihr und dem Rest der Welt mitzuteilen. An diesen Typ ist nicht heranzukommen, denn sie weigert sich einfach, die Schwiegertochter als Person zu akzeptieren.

2. Die Tyrannosaura

Ihr Motto: „ICH habe hier das Sagen!“
Überwachung, Bevormundung, Kontrolle, Grenzüberschreitungen – das sind ihre typischen Verhaltensweisen. Sie will nur eines: Macht! Solange die Schwiegertochter brav mitspielt, gibt es kein Problem. Fängt sie aber an, an dem Würgehalsband zu zerren, das ihr verpasst wurde, zeigt sie ihr wahres Gesicht. Häufig arbeitet der Sohn im Familienunternehmen. Damit hat sie ihn immer im Blick.

3. Die Meckerziege

Ihr Motto: „Ständig machst du alles falsch!“
Dieser Schwiegermutter-Typ konkurriert direkt um den Platz an der Seite ihres Sohnes. Sie allein weiß, wie er versorgt werden muss, was gut oder schlecht für ihn ist, was er wirklich braucht.

4. Die Intrigenspinne

Ihr Motto: „Ich habe doch gar nichts gesagt!“
Ihre Manöver sind schwer zu durchschauen, und ihr Gift versprüht sie immer außer Hör- und Sehweite der Schwiegertochter. Bei der Nachbarin beschwert sie sich, dass sie wieder nicht schlafe konnte, weil diese so unverschämt gewesen sei. Die Verwandtschaft lässt sie wissen, dass sich ihr armer Sohn wegen der überzogenen Ansprüche seiner Frau krumm- und lahmarbeiten muss. Und der Freundin erzählt sie, dass ihre Enkel sie nicht besuchen dürfen, weil die Mutter so eifersüchtig ist. Wird sie zur Rede gestellt, reagiert sie so: „Das habe ich nie gesagt! Keine Ahnung, wie X oder Y so etwas behaupten kann.“ Manchmal gibt sie auch Aussagen von sich, die als Rufmord oder Verleumdung gelten. Sie deutet an, die Schwiegertochter würde die Kinder schlagen, stehlen oder dass „der Bankert eindeutig nicht von meinem Sohn ist.“

5. Das Klammeräffchen

Ihr Motto: „Lass mich nicht alleine!“
Die Partnerin eines Sohnes mit Klammermutter hat den Eindruck, dass diese Frau immer „da“ ist. Entweder persönlich, einige Male täglich am Telefon oder per Mail. Und mit Tränen, Jammern und Klagen der tiefsten Verzweiflung spielt sie perfekt auf der Klaviatur der emotionalen Erpressung. Manchmal droht sie, sich etwas anzutun, oder lässt das durchklingen: „Ich bin eine so eine Belastung für euch – am besten wäre es, ich bin nicht mehr da.“ Dieser Typ sorgt von Anfang an dafür, dass sich Sohn und Schwiegertochter in der Nähe niederlassen – entweder im selben Haus, auf dem gleichen Grundstück oder in „Reichweite“.

Warum halten Männer zu ihrer Mutter?

Was sind das für Männer, die es nicht schaffen, sich von der Mutter abzugrenzen und zu ihrer Frau zu stehen? Der Grund für den Mangel an Loyalität zur Partnerin liegt in der Erziehung. Entweder hat der Bub gelernt, dass seine Mutter die einzige Frau auf der Welt ist, die es verdient, geliebt zu werden. Dann ist er das klassische Muttersöhnchen. Mami und ihr Burli – vereint auf ewig. Da passt kein Blatt Papier dazwischen und schon gar keine „neue“ Frau.

Oder er wurde geradezu darauf dressiert, dankbar zu sein und auf ewig in ihrer Schuld zu stehen. Im ersten Fall will er sich gar nicht von der Mutter lösen, im zweiten Fall kann er es nicht. Um ein Leben als selbstbestimmter Mann zu führen, ist es aber unbedingt notwendig, sich aus ihrem Einflussbereich zu entfernen.

„Entweder deine Mutter oder ich!“

Mag.Stefan Jetter

Familientrainer, Elterncoach "Wertschätzungszone"

Zitatzeichen

Wie können Frauen der Schwiegermutter- Falle entkommen?

  • Lieben Sie sich selbst genug, dass Sie diese Verhältnisse nicht länger dulden.
  • Machen Sie das Wort „Nein“ zu einem festen Begriff in Ihrem Wortschatz. Im schlimmsten Fall auch das Nein zu Ihrer Beziehung.
  • Schluss mit sinnlosen Überzeugungen wie „Mit der Zeit wird es sicher besser“, „Wenn ich mich noch mehr anstrenge, wird sie mich doch akzeptieren“, „Wenn wir noch ein Kind haben, wird er sich ändern.“
  • Das Dreiecksverhältnis Ihr Mann, seine Mutter und Sie ist eine heftige Herausforderung und kann, unbewältigt, Ihr Leben und das Ihrer Kinder massiv beeinträchtigen. Suchen Sie sich also professionelle Hilfe.

Wichtig: Ein Hoch auf alle liebevollen  Schwiegermütter, denen das Wohl Ihres Sohnes und seiner Familie ehrlich am Herzen liegt!

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