Erziehung

„Schlafen deine Kinder schon durch?“

Mama-Bloggerin Sabine Knapp aus Wattens in Tirol schreibt über die ganz normalen Alltagsprobleme, die zwar alle Familien betreffen, über die man aber maximal beschönigend spricht. Diesmal: das Durchschlafen.

Kinder schlafend

Kennen Sie diese Frage? Wenn Sie Mama oder Papa von einem Baby oder Kleinkind sind, dann bestimmt. Das Thema ist für alle so interessant. Nicht nur für andere Eltern, auch für Großmütter, Onkel, Paten, Urgroßmütter, Urgroßtanten, Frisörinnen, Nachbarn und … die Liste ließe sich ins Unendliche fortführen.

„Ich fände es schade, wenn meine Kinder nicht mehr zum Kuscheln ins Bett kommen!“

Mag. Sabine Knapp
Mama-Bloggerin und Texterin

Ich lege jetzt einfach mal die Karten auf den Tisch: Nein. Sie schlafen nicht durch. Sie schlafen beide mal schnell, mal weniger schnell in ihrem Bett in ihrem Zimmer ein. Und irgendwann im Laufe der Nacht wachen beide, unabhängig voneinander, auf, rufen Mama oder Papa und wollen kuscheln. Dann holen wir sie zu uns und dort schlafen sie in aller Ruhe weiter. Ich bin immer sehr ehrlich bei diesem Thema und habe mir deswegen schon unzählige mitleidige Blicke und unerwünschte Ratschläge eingefangen. Bereits als meine Erstgeborene vier Monate alt war, wurde mir prophezeit, dass ich sie „ja gar nicht mehr aus dem Elternbett rausbekomme“, wenn sie immer noch bei uns schläft.

Ich zerbrach mir schon oft den Kopf darüber, ab welchem Zeitpunkt ich meine Kinder hätte weglegen müssen, damit sie alleine ein- und durchschlafen. Ich stellte dubiose Versuche an, in dem festen Vorsatz, ihnen das jetzt beizubringen. Eines habe ich aber niemals gemacht: meine Kinder weinen lassen. Ich hätte es nicht ertragen. Mir war immer wichtiger, dass sie sich geborgen fühlen, als dass sie im Monat X bereits ohne mich durchschlafen können. Die Schuldgefühle deswegen waren allerdings groß. Nicht meinen Kindern gegenüber, sondern meinen mich belächelnden Mitmenschen gegenüber. Wenn mir gesagt wurde, dass meine Einjährige ganz genau weiß, dass ich nachgebe. Wenn behauptet wurde, dass mein sechs Monate alter Zwerg bereits gecheckt hat, dass er nur weinen muss, damit ich „springe“. Nicht nur einmal bin ich verzweifelt mit der Frage, was ich nur anders hätte machen müssen, dagesessen.

Mittlerweile bin ich bei diesem Thema selbstbewusster. Ich glaube, dass ich weniger Einfluss auf das Schlafverhalten meiner Kinder hatte, als viele behauptet haben. Ich glaube auch, dass meine Kinder nicht so berechnend waren, wie ihnen unterstellt wurde. Ich glaube, sie wollten gerne zu ihrer Mama, wollten gerne die Wärme ihres Papas spüren, wollten und wollen immer noch kuscheln und vertrauen dann drauf, dass sie in Sicherheit sind, obwohl alles dunkel ist. Ich bin nach wie vor ehrlich, wenn mich jemand nach dem Schlafverhalten meiner Kinder fragt. Mittlerweile sage ich aber auch dazu, dass ich es sehr nett finde, wenn meine Kleinen in der Nacht zum Kuscheln kommen und mich in der Früh anlachen, wenn ich munter werde. Und die Wahrheit ist: Würden sie das ab sofort nicht mehr machen, fände ich das sehr schade.

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