Ernährung

Radieschen: Sanfte Schärfe fürs Frühjahr

TCM-Knowhow zum Thema Radieschen und Kinder

In der Traditionellen Chinesischen Medizin bildet die Ernährung das Fundament für Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Auch in der westlichen Welt haben Saisongemüse wie Radieschen nicht von ungefähr zu bestimmten Jahreszeiten Tradition. TCM-Ernährungsberaterin Petra Pfann erklärt, welche Rolle die beliebten kleinen Rettiche in der Frühjahrs-Ernährung spielen.

Welche Qualitäten machen Radieschen/Rettiche zum idealen Frühlings-Nahrungsmittel?
Aufgrund ihres scharfen Geschmacks und der Wirkung auf die Lunge werden Radieschen gerne dem Herbst zu geordnet. Die milde Schärfe kommt uns allerdings auch im Frühling sehr zugute. Zum Beispiel wenn es darum geht, lästigem Heuschnupfen entgegen zu wirken. Radieschen zeichnen sich durch eine entschleimende Wirkung aus, und die können Allergiker/innen jetzt im Frühling nur allzu gut gebrauchen.

Diese schleimlösende und transformierende Wirkung ist aber das ganze Jahr über sehr wirksam, etwa bei Nebenhöhlenverschleimung. Also bei Schnupfen besser einmal einen Radieschensalat anbieten anstelle der stark kühlenden Tomaten oder Gurken. Im Frühling und generell in Zeiten der Heuschnupfen-Belastung hat es sich bewährt, zu den Radieschen ein Häferl Pfefferminztee zu trinken oder den Salat mit ein paar Blättern frischer Minze und Stangensellerie zu kombinieren.

Gibt es Wissenswertes zum Thema Radieschen & Kinder?
Hinsichtlich der wertvollen Schärfe reichen schon kleine Mengen, gerade bei Kindern – aber die muss man erfahrungsgemäß bei Schärfe ohnehin nicht bremsen.

Im Gegenteil kann sie bei Kindern ein Knackpunkt sein, deshalb verziere ich in solchen Fällen gerne mit bunten Blümchen – die ziehen dann die Aufmerksamkeit gleich als erstes auf sich. Zum Beispiel Gänseblümchen aus dem Garten oder die Blüten von solch genügsamen Balkonpflanzen wie Ringelblumen oder Kapuzinerkresse.

Welche Zubereitungsformen empfiehlt die TCM?
Da scharfer Geschmack für kleine Kinder nur in kleinen Mengen geeignet ist oder sie ihn einfach nicht so gerne mögen, eignen sich Radieschen in gedämpfter oder gedünsteter Form wohl am besten. Man kann sie fein geschnitten in die fertige Suppe geben und nochmal kurz aufwallen lassen. Kleine Mengen kann man auch roh reiben und in einen Salat oder aufs Brot geben.

Was gibt es sonst noch zu beachten?
Ganz prinzipiell achte ich beim Lebensmitteleinkauf darauf, dass unser Gemüse aus kontrolliert biologischem Anbau stammt. Besonders, wenn es um unsere vierjährige Tochter geht. Radieschen werden nicht geschält, daher ist es umso wichtiger, dass sie nicht mithilfe von Pestiziden groß gezogen wurden. Wir haben aber das Glück, dass unsere Kleine nicht heikel ist hinsichtlich bitter und scharf, weil sie von klein auf mit allen Geschmäckern und sehr vielen – teils auch bitteren – Kräutern aufwächst, wie auch wir Erwachsenen sie essen.

Mag. PETRA PFANN
ist Dipl. Ernährungsberaterin nach Traditionell Chinesischer Medizin (TCM). Sie ist in eigener Praxis in Wien tätig und hält TCM-Kochkurse, 5-Elemente-Workshops sowie Vorträge in ganz Österreich.

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