Gesundheit

Präeklampsie bei Schwangeren: Neuer Ansatz zur Früherkennung entdeckt

Forschern ist es gelungen, einen neuen Ansatz zur Früherkennung von Präeklampsie, auch als Schwangerschaftsvergiftung bekannt, zu entwickeln.

Neuer Ansatz zur Früherkennung von Präeklampsie

Die Schwangerschaftsvergiftung ist eine ernste Erkrankung im letzten Drittel der Schwangerschaft, die lebensbedrohliche Folgen für Mütter und Kind haben kann. Charakteristisch für die Präeklampsie sind hoher Blutdruck und Eiweiß im Urin. Nun gelang es einem internationalen Forscherteam um den Molekularbiologen Jürgen Pollheimer und dem Klinischen Pharmakologen Bernd Jilma von der MedUni Wien in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School und der St. Anna Kinderkrebsforschung, einen neuen Ansatz zur Früherkennung zu entwickeln.

Schon seit langem weiß man in der medizinischen Forschung, dass das Enzym Diaminoxidase (DAO) Histamin abbauen kann. Der Nachweis war bisher nicht möglich, sondern nur die Aktivität, wie die MedUni Wien am Dienstag mitteilte. Bei Schwangeren steigt die Aktivität im Blut hundert- bis tausendfach an und es wurde angenommen, dass sie das Enzym selbst produzieren, um Schwierigkeiten mit übermäßigem Histamin im Körper zu vermeiden.

Die Forscher konnten nun nachweisen, dass DAO von der genetisch zum Kind gehörenden Plazenta erzeugt wird, was mittels einer bestimmten Art von Zellen geschieht. Diese sind dafür verantwortlich, dass Blutsystem in der Gebärmutter umzubilden, dass der Plazenta mehr Blut zugeführt wird und das Kind dadurch genügend Nährstoffe bekommt.

Genau diese Zellen, so die Studie, sollen bei der Schwangerschaftsvergiftung gestört sein und geben dadurch weniger DAO ins Blutsystem der Mutter ab. Erstmals wurde nun eine Methode entwickelt, um das Enzym in seiner Menge quantifizieren zu können. So analysierten die Forscher Blutplasma-Proben von gesunden und von an Präeklampsie erkrankten Frauen. Es stellte sich heraus, dass jene Patientinnen, die später an der Schwangerschaftsvergiftung erkrankten, schon um die zehnte Schwangerschaftswoche deutlich weniger DAO im Blut hatten. Die Krankheit manifestiert sich demnach schon in der Frühschwangerschaft und damit deutlich früher, als die ersten Symptome auftreten.

Dieser Studie sollen weitere zur Ursachenforschung von Präeklampsie folgen. Die Früherkennung ermöglicht neue Wege in der Behandlung Histamin-induzierter Symptome.

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