Mobilität

Lebensgefährliche Hitze: Ein paar Minuten sind schon zu viel

Fahrzeuge heizen sich schneller auf, als man denkt. Schon 15 Minuten sind zu viel. Darum ist die Hitze im Auto für Kinder so gefährlich.

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„Ach, die paar Minuten machen doch nichts – was soll da schon passieren?“ Dieser Annahme sind viele Eltern. Doch es stimmt nicht: Schon wenige Minuten im geparkten Auto bei großer Hitze sind für Kinder eine große Gefahr – auch, wenn das Auto im Schatten steht.

Der Sommer steht vor der Tür und die ersten richtigen warmen Tage liegen schon hinter uns. Herrlich. Ein schöner Sommertag. Eisstimmung. Schnell noch vom Supermarkt ein Eis holen. Gerade in diesem Moment schläft das Kind im Autositz ein. Extra wecken für diesen kurzen Weg? Ach nein. Es sind ja nur fünf Minuten. Das Auto steht im Schatten und das Fenster ist auch einen Spalt offen. Also schnell ins Geschäft hüpfen.

So machen es viele Eltern – leider. Jedes Jahr im Sommer gibt es neue Fälle, in denen Kinder (und auch Tiere) im Auto gelassen und dann von Feuerwehr und Polizei bewusstlos aus dem Auto gerettet werden. Doch immer wieder kommt die Hilfe für Kinder zu spät.

Die Gefahr

Bereits nach kürzester Zeit steigen die Temperaturen im Autoinneren im Sommer so an, dass Lebensgefahr droht. Etwa alle zwei Minuten steigt sie um ein Grad. Auch wenn es draußen nur frühlingshaft warm ist, kann es im Auto schnell lebensgefährlich heiß werden.

Im Sommer geht es sogar noch schneller: Liegen Außentemperaturen von 35 Grad vor, erhitzt sich der Wageninnenraum innerhalb einer Stunde auf 51 Grad, nach einer Stunde auf über 60 Grad und bei dunklen Autos sogar noch mehr. Bei schwülen Temperaturen oder sehr dunklen Autos werden die Temperaturen für Kinder noch schneller lebensgefährlich. Da ist es egal, ob es nur 3 Minuten Eis holen sind oder nur schnell Semmeln vom Bäcker – die Gefahr darf nicht unterschätzt werden.

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Bereits nach kürzester Zeit steigen die Temperaturen im Sommer so an, dass Lebensgefahr droht.

Wie wirkt sich die Temperatur aus?

Kinder haben eine geringe Oberfläche im Verhältnis zum Körpervolumen – deswegen können die Wärme schlechter ausgleichen und verkraften die Hitze nicht so gut. Sie sind kleiner, heizen schneller auf und dehydrieren schneller. Kinder nehmen im erhitzten Auto dreimal so viel Energie auf wie Kinder, die bei 35 Grad am Spielplatz in der Sonne stehen. Das Kind im Freien führt ein Viertel der Energie wieder durch Atmen und Schwitzen ab, während das im Auto nicht möglich ist. Die Hyperthermie-Gefahr, also die Gefahr der Überhitzung, ist bei Kindern deutlich größer als bei Erwachsenen. Zusätzlich verhindern Kleidung und der Autositz, dass sie richtig schwitzen können. Durch die fehlende Luftbewegung im Auto erhitzt der Körper drei Mal schneller als an der frischen Luft. Der geöffnete Fensterspalt nützt in diesem Fall nichts.

Dadurch, dass der Körper Wasser ausschwitzt, bräuchte der dringend Flüssigkeit und Sauerstoff, damit das Blut nicht zähflüssig wird. Die Folge: Es kommt zu einem Hitzestau und die Körpertemperatur steigt an. Ab 42 Grad Körpertemperatur versagt der Organismus. Es tritt der Hitzetod ein, weil die Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.

Deswegen: Kinder und Tiere niemals alleine im Auto lassen – es besteht Lebensgefahr!

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