Freizeit

Komm, ich zeig dir mein Museum! – Teil 4

Lust aufs Ausprobieren und In-die-Geschichte- Eintauchen: Wir baten Kinder ins Museum, uns in Ausstellungen zu begleiten und uns besondere Exponat zu zeigen.

Vom Papa hat die siebenjährige Ilva ihre Begeisterung sicher nicht. „Ich selbst bin ja wirklich kein Museumsgänger“, bekennt dieser. Was einem Bekenntnis gleichkommt, schließlich ist Papa Sebastian von Beruf Kulturjournalist. „Mir fehlt die Konzentration, mich lenkt dieses viele Rundherum ab. Das Konzept Museum liegt mir einfach nicht.“ Die Zweitklässlerin ist einstweilen eifrig bei der Sache. Mit vollem Einsatz widmet sich Ilva der Energiegewinnung und bringt ein riesengroßes Hamsterrad in Bewegung. Denn das Welios – 2011 als Science Center und Erlebniswelt für erneuerbare Energien eröffnet – ist kein klassisches Museum. Hier geht es weniger ums Bestaunen, als ums Begreifen, Anpacken und Verinnerlichen.

Dass das funktioniert, beobachtet Sebastian Fasthuber an beiden Kindern. Immer wieder zieht es den Oberösterreicher deshalb mit Ilva und ihrem Bruder Laurenz (10) hierher an den grünen Rest der Welser Innenstadt. „Es gäbe eine relativ günstige Jahreskarte, die man eigentlich nehmen sollte“, meint der Vater, „denn die Kinder wollen, wann immer wir hier sind, gleich am nächsten Tag wiederkommen.“ Nur kommen einem dann halt der Sport, die Schulaufgaben oder Besuche bei Freunden dazwischen. Tatsächlich schaut man dann ein-, zweimal im Jahr vorbei.

Ilva, 7, Welios Erlebniswelt
„Los, gehen wir in den zweiten Stock! Ich will gleich zum Hamsterrad!“

Ilva weiß, was sie will, und steuert im Welios sofort ihre Lieblingsstation an. Hier im Welser Science Center zum Thema erneuerbare Energien gibt es aber auch Abwechslung. Aktuell etwa einen „Raum der Illusionen“.

 

Wechselnde Sonderschauen, aktuell ein „Raum der Illusionen“, garantieren Abwechslung. Konstant bleibt im Welios nur die Energieerlebniswelt. Was daran liegt, dass sich Wels seinerzeit beim Erarbeiten eines Leitbilds seiner Positionierung als Messestadt
und Standort der Energiesparmesse besann – und beschloss, die eigenen Stärken noch einmal zu stärken. Damit hat sich Papa Fasthuber zuletzt intensiv beschäftigt, als er für seinen „Stadtführer Wels“ recherchierte, der im Winter im Kral Verlag erschienen ist und von Messegästen wie Einheimischen gerne genutzt wird. Ob Wels insgesamt eine kinderfreundliche Stadt wäre? „Mittel“, meint er und denkt kurz nach. „Verkehrstechnisch leider überhaupt nicht. Geschäfte gibt es zu wenige, und die Innenstadt ist am Samstag ab Mittag leider zu.“

Beim zehnjährigen Buben merke man schon sehr deutlich, dass der sich ganz in Richtung Bundeshauptstadt orientiere. „Er hat bereits beschlossen, dass er nach der Matura nach Wien geht. Ihm fehlen die coolen Geschäfte und Comicshops.“ Schwester Ilva, die sich gerade den psychedelischen Illusionen hingibt, ist das noch herzlich egal.

Peter, 8, MAMUZ Asparn an der Zaya
„Hier im MAMUZ kann man vieles Ausprobieren und über die Geschichte unserer Vorfahren vor mehreren Tausend Jahren erfahren. Ich habe einen nachgebildeten Helm aus dem frühen Mittelalter auf – wie ein richtiger Soldat.“

Der Helm selbst ist Teil der interaktiven Station der permanenten Ausstellung „Von der Urgeschichte bis ins Mittelalter“, dem sogenannten „Reiter von Gnadendorf“ aus dem 9. Jahrhundert nach Christus.

Forum

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Insgesamt 0 Beiträge

Wir setzen Cookies auf dieser Website ein, um Zugriffe darauf zu analysieren, Ihre bevorzugten Einstellungen zu speichern und Ihre Nutzererfahrung zu optimieren. weitere Informationen

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close