Kinderkrankheit

Polypen (Rachenmandelvergrößerung)

Vergrößerte Rachenmandeln, umgangssprachlich als „Polypen“ bezeichnet, können die Öffnung der Nasenhöhle und oft auch den daneben liegenden Eingang zum Mittelohr versperren. Das führt möglicherweise zu einer – meist schmerzlosen – Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr (Paukenerguss), die eventuell das Gehör beeinträchtigt, oder zu einer Mittelohrentzündung. Vergrößerte Rachenmandeln kommen praktisch nur bei Kindern bis zur Einschulung vor.
Da sie sich meist von selbst zurückbilden, sind Langzeitfolgen selten. Bleibt jedoch ein Paukenerguss über Monate unbemerkt und ist das Kind dadurch beidseits schwerhörig, kann sich die Sprache nicht richtig entwickeln (besonders in der Zeit vor dem Kindergartenalter). Führen vergrößerte Rachenmandeln dazu, dass ein Kind nachts nicht mehr genug Luft bekommt – erkennbar an unruhigem Schlaf mit längeren Atempausen (Schlafapnoe) – sollten sie entfernt werden.

Welche Symptome können sich bemerkbar machen?

Über längere Zeit verstopfte Nase, schleimig-eitriger Schnupfen, ständiges Atmen durch den Mund und Husten. Nachts lautes Schnarchen, oft Schwerhörigkeit. Möglicherweise Appetitlosigkeit und tagsüber Müdigkeit durch unruhigen Nachtschlaf.

Wann muss das Kind zum Arzt?

Innerhalb von ein bis zwei Wochen, wenn Sie diese Zeichen über mehr als einen Monat beobachten.
Im Laufe des Tages, wenn zu den Beschwerden Fieber oder Ohrenschmerzen hinzukommen (Hinweis auf Mittelohrentzündung).

So hilft der Arzt

Besteht ein Paukenerguss länger als vier bis sechs Monate, betrifft er beide Ohren und hat er bereits zu einer deutlichen Schwerhörigkeit geführt, empfiehlt der Arzt meist, ein Röhrchen ins Trommelfell zu setzen, durch das der Erguss abfließen kann (Paukenröhrchen). Bei Atemnot, dauerhafter Nasenatmung, Schlafapnoe oder andauernden Paukenergüssen mit Schwerhörigkeit, die durch Paukenröhrchen nicht besser werden, entfernt der Arzt die Rachenmandeln (unter Vollnarkose). Ob auch Kinder mit häufig wiederkehrenden Mittelohrentzündungen von diesem Eingriff profitieren, ist umstritten.

Was Eltern selbst tun können

Versuchen Sie, das Immunsystem Ihres Kindes zu stärken und die Belüftung des Mittelohrs zu verbessern. Inhalationen und Kopfdampfbäder mit Salzwasser oder Kamillelösung. Schutz vor Zigarettenrauch, häufiges Spielen an der frischen Luft, Fußbäder, Wechselduschen, Schlafräume nicht überheizen.

Zusatzinformationen

Mit dem zunehmenden Alter des Kindes werden die Infekte seltener und das Immunsystem muss weniger arbeiten. Deshalb verkleinern sich ab dem Schulalter die „Polypen“ häufig ganz von allein. Bei den meisten Kindern kann diese Entwicklung abgewartet werden.

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