Gesundheit

Kinder lieben die chinesische TUINA-Behandlung

Sandra Sauer, TUINA- und TCM-Praktikerin für Kinder und Erwachsene in Wien, im Interview.

Was ist unter Traditioneller Chinesischer Medizin für Kinder zu verstehen?
Bei Kindern werden ebenso wie bei den Erwachsenen Nadel- oder Laserakupunktur, die Kräuterheilkunde und die Kinder-TUINA angewendet. Die Kinder-TUINA ist eine sehr sanfte und wohltuende Massage, die von ihnen sehr gut angenommen wird. Ich konzentriere mich dabei auf einzelne Zonen wie zum Beispiel den gesamten Rücken, die Unterarme oder die Fingerkuppen. Die Ernährung spielt bei Kindern, vor allem bis zum 7. Lebensjahr, eine noch größere Rolle als bei den Erwachsenen, da in diesen Jahren das gesamte Nervensystem und die Organe heranreifen.

Wann ist es sinnvoll, sein Kind mit Kinder-TUINA behandeln zu lassen?
Beim Baby sind die Lunge und das Verdauungssystem noch nicht ausgereift. Dies passiert erst in den ersten Lebensjahren. Deshalb hat der kindliche Organismus von Geburt an mit unterschiedlichen Herausforderungen wie zum Beispiel Verdauungsstörungen, einem schwachen Immunsystem oder Schwierigkeiten bei der Anpassung an das Leben außerhalb des Mutterleibs zu kämpfen. Später wird das Kind durch die ständig wechselnden Entwicklungsstufen (Trotzphase, Kindergarten, Schule, Pubertät) und sein enormes Wachstum gefordert und aus dem Gleichgewicht gebracht. Das führt oft dazu, dass es sich unwohl fühlt. Deswegen ist es aus meiner Sicht immer sinnvoll, sein Kind mit Kinder-TUINA und einer individuell angepassten Ernährung zu unterstützen.

Mit welchen Beschwerden kommen Kinder in Ihre Praxis?
Kinder, die bei mir landen, haben mit ihren Eltern oft schon mehrere Stationen durchlaufen, bis sie eine Diagnose erhielten. Häufig wird ihnen auch gesagt, dass aus schulmedizinscher Sicht alles in Ordnung ist. Die häufigsten Symptome sind Blähungen, Bauchschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Allergien, Unruhezustände wie „Zappelphillipp“, Spannungskopfschmerzen bei Schulkindern, Konzentrationsstörungen, ein schwaches Immunsystem, Hautausschläge wie Neurodermitis und Stress.

 

Sehr oft kann Kindern mit TCM geholfen werden!

Sandra Sauer, www.facebook.com/ PraxisSandraSauer

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Wie läuft die erste Behandlung ab?
Zunächst wird eine ausführliche Anamnese erstellt. Danach folgt ein Puls-, Zungen- und Tastbefund. Daraus kann ich sehen, ob ein Ungleichgewicht existiert und welcher Funktionskreis davon betroffen ist. So zeigt sich zum Beispiel bei einer Anfälligkeit für Erkältungen oft der „Funktionskreis Lunge“ geschwächt. Vereinfacht gesagt: Ist etwas zu heiß, wird es gekühlt. Ist etwas schwach, wird es gestärkt. Ist etwas zu sehr in Fülle, wird es beruhigt, damit das Kind wieder in seine Mitte kommt und sich in seiner Haut wohl fühlt. Ein Baby wird ganz oft im Arm der Mutter rund 10–15 Minuten massiert. Einem Kleinkind das gerade erst Laufen gelernt hat und alles entdecken will, krabble oder laufe ich hinterher und massiere die Punkte im Spiel. Kindergarten- und Schulkinder hingegen genießen die Massage auf der Liege sehr. Sie hören dabei gerne Geschichten und Fantasiereisen, die Älteren erzählen mir oft, was sie gerade bewegt. Die Dauer der Massage beträgt circa 20–30 Minuten.

Wie oft muss ein Kind zur Behandlung kommen?
Wenn Kinder-TUINA vorbeugend angewendet wird, reicht meist ein Besuch alle 5 bis 7 Wochen. Bei akuten und chronischen Zuständen erfolgt die Behandlung in wesentlich kürzeren Abständen. Die Eltern können jedoch die von mir gezeigten Techniken auch zu Hause selbst anwenden. Dies liegt mir persönlich sehr am Herzen.

Wie oft kann einem Kind auf diese Weise geholfen werden?
Sehr oft! Vor allem wenn die Eltern dahinterstehen und selbst auch mitmachen. Kinder-TUINA ist sehr effizient, jedoch muss sie in manchen Fällen häufiger angewendet werden, wofür man sich Zeit nehmen muss. Sie macht stark, gleicht aus und hilft, mit den ständig wachsenden Ansprüchen des Lebens besser umzugehen.

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