Gesundheit

Kampf der Karies

Die ersten Zähne sind besonders kariesanfällig und auch ganz wichtige Platzhalter für die bleibenden. Es gilt also, sie besonders zu pflegen. familiii erklärt, wie Karies entsteht, und hat viele Tipps, wie man umfassend und perfekt vorbeugen kann.

20 kleine, meist schneeweiße Zähnchen sind das Milchgebiss eines Kindes. Ihre Besonderheit: Sie fallen aus und werden komplett ersetzt. Anlass genug für viele Eltern, es mit der Zahnpflege bei den „Ersten“ nicht so genau zu nehmen.

Ein Ansatz, der Zahnärzten Grund zur Sorge gibt. „Manche Eltern unterliegen nach wir vor dem Irrtum, es sei einerlei, sich um das Milchgebiss ihrer Kinder zu kümmern, fallen diese Zähne doch ohnedies aus, und neue kommen nach. Wir wissen jedoch, dass ein vorzeitiger Milchzahnverlust negative Folgen für die spätere Gebissentwicklung hat, da Milchzähne eine Platzhalterfunktion für bleibende Zähne haben“, betont Wolfgang Kopp, Prophylaxereferent der Österreichischen Zahnärztekammer.

Noch dazu sind Milchzähne besonders kariesanfällig, sind doch bei ihnen der Schmelz und das Dentin dünner und geringer mineralisiert als die Zahnsubstanz der bleibenden Zähne. Dementsprechend kann eine Zerstörung viel schneller voranschreiten.

Die Zahnbürste im 45-Grad- Winkel ansetzen und mit kleinen kreisenden Bewegungen jeden einzelnen Zahn reinigen.

Zahnärztin Dr. Dorothea Koblischek, Ordination www.ident.wien

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So entsteht Karies

Ursache von Karies ist bakterieller Zahnbelag. Dieser Plaque entsteht aus Bakterien, Nahrungsresten und Bestandteilen des Speichels. Wird er nicht regelmäßig entfernt, lösen die durch Bakterien gebildeten Säuren den schützenden Zahnschmelz auf. Dieser wird nun weich und porös, die Bakterien können in den Zahn eindringen und ihn von innen zerstören. Lange Zeit merkt man gar nicht, dass man an Karies erkrankt ist – dauert es doch, bis diese schmerzhaft wird. Verfärbungen sind Hinweise auf Defekte im Zahnschmelz, der nächste Schritt sind ziehende Schmerzen, wenn etwas Kaltes oder Heißes gegessen oder getrunken wird. Ist die bakterielle Infektion schon bis zum Zahnmark vorgedrungen, sind starke und anhaltende Zahnschmerzen die Folge.

Um Karies zu verhindern, gibt es ein ganzes Maßnahmenpaket. Der wichtigste Schritt ist aber wohl die richtige und regelmäßige Zahnpflege. „Das heißt konkret zweimal am Tag putzen und nach dem abendlichen Putzen nichts mehr essen und trinken außer Wasser“, erklärt Dorothea Koblischek, Zahnärztin in der Ordination iDent in Wien. Die richtige Technik ist dabei ebenso entscheidend.

So werden Zähne richtig geputzt

Das passende Handwerkszeug

Elektrische, klassische Handzahnbürste oder Schallzahnbürste? Welche Zahnbürste man verwendet, ist bei Kindern, die älter als drei Jahre sind, eigentlich egal – so lange die Technik stimmt. Wichtig sind aber spezielle Kindermodelle, weil sowohl Mundhöhle als auch Zähne selbst kleiner sind als bei Erwachsenen. Auch die Art und Ausrichtung der Bürsten variiert je nach Alter, es macht also Sinn, sich nach den Altersangaben zu orientieren.

Übrigens: Nicht vergessen, Zahnbürste bzw. Aufsatz regelmäßig zu tauschen – spätestens alle drei Monate. „Zur Motivation und Putzkontrolle empfehle ich zudem Anfärbetabletten oder eine Anfärbelösung aus der Apotheke“, so Dorothea Koblischek. Diese zeigen durch Verfärbungen an, welche Stellen nicht gut geputzt sind. So kann man nachbürsten und lernt auch, wo man noch sorgfältiger sein muss.

Fluor macht Zähne stark

Ebenfalls ans Alter angepasst sollte der Fluoridgehalt der Zahnpasta sein. „Ein saurer PH-Wert im Mund, der durch Essen und Trinken entsteht, bewirkt, dass Kalzium aus dem Zahn gelöst wird und dieser somit geschwächt und kariesanfälliger ist. Nur mit Hilfe des Fluorids kann das Kalzium aus dem Speichel wieder in den Zahn eingelagert und der Zahn so gestärkt werden“, so die Zahnärztin.

Zucker meiden

Wer das Anti-Karies-Programm abrunden will, sollte neben der regelmäßigen Zahnarztkontrolle auch eine kindergerechte Mundhygiene durchführen lassen. Das Nuckeln an zuckerhaltigen Säften und klebrige Süßigkeiten wie Schleckern ist zudem besonders schädlich für Kinderzähne – sollte also so weit wie möglich vermieden werden. Und ein letzter Tipp von der Expertin: „Motivation zum Putzen ist besonders wichtig.“ Also machen sie aus dem Zähneputzen keine nervige Pflicht, sondern gemeinsamen Spaß mit fröhlich bunten Zahnbürsten, Klingeltönen und Putzreimen und -geschichten.

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