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Ich mache mir immer Sorgen!

Viele Frauen sorgen sich fast ununterbrochen – um das Wohl der Kinder, des Partners, wegen einer Erkrankung, wegen finanzieller Belange. Was kann helfen?

Können Sie oft nicht einschlafen, weil Sie zu viel grübeln? Erwarten Sie immer das Schlimmste? Versuchen Sie vorauszuplanen, um alle Dinge unter Kontrolle zu bekommen? Kreisen Ihre angsterfüllten Gedanken um Geschehnisse in der Zukunft? Fühlen Sie sich schon beim Aufwachen in düsteren Befürchtungen gefangen? Dann sind Sie eine Frau, deren Leben von Sorgen bestimmt wird. Sie lassen sich von etwas herunterziehen, das noch gar nicht passiert ist, sondern nur passieren könnte. Dabei sorgt Ihr negatives Kopfkino dafür, dass sich Körper und Geist in ständiger Anspannung befinden. Die Folgen können Stressgefühle, jede körperliche Befindlichkeitsstörung wie zu schnelle Atmung, Herzrasen, Migräne, Muskelverspannungen, Verdauungsprobleme, Konzentrationsstörungen und Schlafschwierigkeiten sein. Im extremen Fall entwickeln Sie eine Angststörung, Panikattacken oder ein Burn-out.

Was können die Ursachen dafür sein, dass manche Frauen dazu neigen, sich mehr zu sorgen als andere?

Wer als Kind erlebt hat, dass es Geborgenheit nicht gibt, ist später eher anfällig für negative Gedanken. Das ist dann der Fall, wenn ein Elternteil alkoholkrank war, eine psychische Erkrankung hatte oder die Eltern aus irgendeinem Grund dem Kind nicht das Gefühl geben konnten, dass es sicher aufgehoben ist. Gewalterfahrungen, frühe Trennungen oder andere Traumata können weitere Gründe sein. Auch wenn man als Erwachsener erkennen muss, dass es die absolute Sicherheit nicht gibt – für ein Kind ist es wichtig, zu erleben, dass der Boden hält, auf dem es steht. Wer also in emotionaler Unsicherheit aufgewachsen ist, tut sich später schwer, Vertrauen ins Leben zu entwickeln. Aber genau dieses Vertrauen ist die Voraussetzung dafür, die sorgenvollen Gedanken zu beruhigen.

Wie können Sie den Alltag gelassener bewältigen?

• Machen Sie sich klar: Niemand kann andere Menschen und das Leben kontrollieren. Das, was geschehen soll, wird geschehen. Tun Sie also das Beste, was in einer bestimmten Situation möglich ist. Dann lassen Sie los.
• Entwickeln Sie die Zuversicht, dass auch ein eventuell negativer Ausgang nicht Ihr Ende bedeutet. Sie werden eine Lösung finden, damit umzugehen.
• Stellen Sie sich die wichtigen Fragen: „Verbessert es meine Lebensqualität, mich zu sorgen? Nützt es mir oder lieben Menschen, wenn ich negativ denke?“
• Setzen Sie sich 15 Minuten auf Ihren „Sorgenstuhl“ und denken Sie dort über Ihre Befürchtungen nach. Wenn negative Gedanken aufkommen, sagen Sie sich: „Ich kümmere mich später auf meinem Sorgenstuhl darum. Jetzt konzentriere ich mich auf andere Dinge.“
• Machen Sie regelmäßig Entspannungsübungen. Das beruhigt das Nervensystem.
• Suchen Sie Hilfe, wenn die Sorgen so stark sind, dass Sie den Alltag nicht mehr bewältigen. Das ist keine Schande!

Schließlich gibt es noch das Sprichwort: „Hab die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst, den Mut, Dinge zu ändern, die du ändern kannst, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

„Ich sorge mich eigentlich immer“, Annamia, 30 - Tochter, 14 (aus einer Vorbeziehung), Sohn, 4, verheiratet mit Marcus, 32

„Ich weiß nicht mehr genau, wann ich begonnen habe, so negativ zu denken. Ich glaube, es war damals, als ich die Nachricht auf dem Handy von Marcus gefunden habe. „Vermisse dich“ stand da. Ich habe ihn gefragt, wer das schreibt, aber er war nur furchtbar zornig, dass ich sein Handy kontrolliert habe. Dann hat sich herausgestellt, dass es eine Kollegin ist, mit der er als Polizist im Team gearbeitet hat. Er behauptet, dass sich das nur darauf bezieht, dass sie jetzt einen anderen Kollegen hat. Aber ich glaube das nicht. Dazu kommt, dass er vor mir keine Partnerin hatte und ich denke, er will auch mehr sexuelle Erfahrungen machen. Jetzt fixiere ich mich darauf, dass die beiden eine Affäre haben. Auch um meine Tochter mache ich mir große Sorgen. Ich habe sie sehr jung bekommen, was für mich damals eine Katastrophe war. Sie schläft mit Burschen, seit sie 13 ist, und ich leide an der Angst, dass ihr das auch passiert. Wenn wir miteinander reden, dann immer nur darüber, dass sie verhüten soll. Sie sagt, dass sie ja nicht so blöd sei wie ich. Mein kleiner Sohn geht in den Kindergarten, und ich fürchte täglich, dass ich durch einen Anruf von seinem Unfall erfahre. Ich habe oft Kopfschmerzen und sorge mich dann, dass das eine ernsthafte Krankheit sein könnte. Unser Nachbar hatte einen Gehirntumor, an dem er dann verstorben ist. Das kann mir doch auch passieren. Vielleicht ist es ja auch eine Gehirnblutung oder der Vorbote eines Schlaganfalls. Ich weiß, dass alle diese Sorgen keinen Sinn haben. Aber es ist wie ein negativer Sog. Ich suche dann nach positiven Dingen in meinem Leben, aber die Gedanken halten nur kurz an. Neulich ist
mir eingefallen, dass ich auch meinen Job verlieren könnte. Ich liebe ihn sehr, aber wer weiß schon, ob die Firma weiterbesteht. Es scheint alles in Ordnung zu sein, und ich verstehe mich gut mit den Chefs und auch den Kollegen. Aber diese ständigen Sorgen machen mich fertig. Ich werde schon angesprochen, was mit mir los ist, weil ich schlecht schlafe, wenig esse und dadurch verhärmt aussehe. Alle sagen, ich soll professionelle Hilfe suchen. Aber ich bin doch nicht verrückt.“

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