Gesundheit

Hohes Fieber bei Kindern

Wenn das Fieber bei Kindern plötzlich steigt, werden auch Eltern besorgter. Doch nicht immer handelt es sich um eine gefährliche Krankheit. Wie Sie Fieber senken können und wann Sie zum Arzt müssen.

Hohes Fieber bei Kindern: Was Sie tun können und worauf Sie achten müssen!

Kinder fiebern häufiger als Erwachsene, weil ihre Temperaturzentrale noch nicht vollständig entwickelt ist. Außerdem lernt das Immunsystem erst, sich gegen verschiedene Viren und Bakterien zu wehren. Daher führt schon ein kleines Ungleichgewicht zu erhöhter Körpertemperatur und Fieber. Doch was tun bei hohem Fieber? Und ab wann ist Fieber gefährlich?

So erkennen Sie, dass Ihr Kind Fieber hat

Schon rein äußerlich werden Sie eine Veränderung an Ihrem Kind bemerken: Das Gesicht ist gerötet und heiß, die Augen wirken glasig, Hände und Füße sind heiß oder kalt. Zudem haben die meisten Kinder keinen Appetit und sind ein wenig quengelig.

Messen Sie bei Verdacht auf Fieber die Körpertemperatur: Bei Babys messen Sie am besten im Darmausgang, bei Kleinkindern im Ohr mit einem Ohrthermometer.

Keine Angst vor Fieber!

Haben Sie keine Angst, wenn Ihr Kind Fieber bekommt – es ist ein gutes Zeichen und eine natürliche Schutzreaktion des Körpers gegen Viren und Bakterien. Wie schnell das Fieber ansteigt und wie hoch es wird, sagt nichts darüber aus, wie schwer eine Erkrankung ist. Durch die erhöhte Körpertemperatur mobilisiert der Körper seine Abwehrkräfte, um die Krankheitserreger zu entfernen.

Mit dem Fieber hilft Ihr Kind sich selbst beim Gesundwerden und ist kein Grund zur Beunruhigung. Statt gleich zu einem fiebersenkenden Mittel zu greifen, unterstützen Sie den natürlichen Prozess und beobachten Sie Ihr Kind. Zudem sollten Sie versuchen herauszufinden, welche Ursache das Fieber hat, denn Fieber alleine ist keine Krankheit. Oft tritt Fieber bei Kleinkindern ohne erkennbaren Grund auf, deswegen ist es umso wichtiger, dass Sie Ihr Kind beobachten. So könnte eine Infektion der Atemwege der Auslöser sein, eine Mittelohrentzündung, typische Kinderkrankheiten wie Windpocken, Röteln, Dreitagefieber, Pfeiffer’sche Drüsenfieber, etc.

Bei Kindern sprechen Ärzte ab 38,5°C von Fieber, erst wenn 39°C von hohem Fieber und ab 40°C von sehr hohem Fieber.

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Regelmäßiges Fiebermessen ist zudem wichtig, denn zu hohes Fieber kann wichtige Körperfunktionen beeinträchtigen und ist eine große Belastung für den Organismus.

40 Grad Fieber bei Kindern gefährlich?

Leichtes Fieber zwischen 38 und 39 °C ist grundsätzlich nicht schädlich und muss nicht gesenkt werden. Steigt das Fieber höher auf 40 °C  und mehr, belastet es den Kreislauf und das Allgemeinempfinden und sollte gesenkt werden. Über passende fiebersenkende Mittel gibt Ihnen Ihr Kinderarzt Auskunft.

Erschreckend: Der Fieberkrampf

Oft wird plötzlich ansteigendes hohes Fieber von einem Fieberkrampf begleitet.  In der Regel ist dieser harmlos.

Besonders Kinder zwischen dem 6. Lebensmonat und dem 7. Lebensjahr sind von Fieberkrämpfen häufig betroffen und beruht auf einer Veranlagung. Unterschieden wird zwischen einfachen und komplexen Fieberkrämpfen:

  • Ein einfacher Fieberkrampf dauert kürzer als 15 Minuten und betrifft den ganzen Körper.
  • Ein komplexer Fieberkrampf dauert länger als 15 Minuten und wiederholt sich innerhalb von 24 Stunden. Diese Art von Fieberkrampf tritt wesentlich seltener aus.

Typisch für einen Fieberkrampf ist schnell ansteigendes Fieber, Muskelzuckungen, verdrehte Augen, Blässe im Gesicht, gepresste Atmung und auch Bewusstlosigkeit. Nach wenigen Sekunden bis Minuten ist der Fieberkrampf vorbei und die Symptome verschwinden wieder, die Kinder wirken verschlafen.

Was Sie bei einem Fieberkrampf tun können:

  • Kleidung lockern
  • Harte Gegenstände aus dem Weg räumen, damit sich Ihr Kind nicht verletzt
  • Zuckungen nicht unterdrücken
  • Nichts zu essen und trinken geben
  • Bei Erbrechen drehen Sie Ihr Kind zur Seite (stabile Seitenlage)
  • Nach dem Krampf lassen Sie Ihr in der stabilen Seitenlage

Lassen Sie Ihr Kind von einem Arzt untersuchen oder wählen Sie den Notruf 144. Hat Ihr Kind bereits einen Fieberkrampf erlitten, achten Sie auf die rechtzeitige Senkung des Fiebers.

Hausmittel gegen Fieber bei Kindern

Fieber ist eine gesunde und wichtige Reaktion des Körpers und sollte nicht gleich gesenkt werden (Ausnahme: vorangegangener Fieberkrampf). Wenn Ihr Kind nicht leidet, sollte es fiebern dürfen – damit dies ein wenig leichter fällt, gibt es ein paar Hausmittel:

  • Viel trinken: Besonders bei hohem Fieber brauchen Kinder viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind Wasser, Tee oder auch einen verdünnten Fruchtsaft zum Trinken an. Gestillte Kinder sollten öfters an der Brust trinken.
  • Packen Sie Ihr Kind nicht zu dick ein, damit der Körper sich abkühlen kann.
  • Wadenwickel sind ein beliebtes Hausmittel aus Omas Zeiten und helfen, das Fieber zu senken. Wadenwickel bitte nur dann durchführen, wenn Waden und Füße heiß sind. Bei kalten Füßen und Beinen sind sie nicht geeignet.
  • Fiebersenkende Mittel: Diese bitte nur auf Anordnung des Arztes verabreichen.

Dann sollten Sie zum Kinderarzt

Wann genau Sie zum Kinderarzt sollten, hängt vom Allgemeinzustand Ihres Kindes.  Babys mit einer Körpertemperatur über 38°Celsius sollten einem Arzt vorgestellt werden.

Hohes Fieber alleine ist noch kein Grund, einen Arzt aufzusuchen. Klagt Ihr Kind zusätzlich über Schmerzen, trinkt es wenig, treten blaue oder rote Hautflecken auf, ist Ihr Kind lichtscheu, hat es einen Fieberkrampf der länger als drei Minuten dauert oder ist es apathisch, dann ist es notwendig, Ihr Kind sofort ärztlich untersuchen zu lassen. Auch wenn das Fieber nach ein bis zwei Tagen noch immer auftritt und keine Besserung zu bemerken ist, konsultieren Sie bitte einen Arzt.

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