Gesundheit

Hilfe, mein Kind hat Kopfläuse!

Wenn sich Kinder ständig am Kopf kratzen und über Juckreiz klagen, läuten bei Eltern die Alarmglocken. Denn oft sind Kopfläuse der Auslöser.

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Gleich vorweg: Die unliebsamen Plagegeister sind normalerweise nicht gesundheitsschädlich und übertragen auch keine Krankheiten. Vom medizinischen Standpunkt aus gesehen sind sie kein großes Übel, aber dafür sind sie lästig – und weit verbreitet. Mindestens zweimal im Jahr gibt es in Kindergärten und Schulen Kopflausalarm. Ob man sich die kleinen Parasiten einfängt, hängt aber nicht von der Körperhygiene ab, denn Kopfläuse fühlen sich in gewaschenen Haaren ebenso wohl wie in ungewaschenen.

Sofort handeln

Kopfläuse ernähren sich vom Blut des Wirtes, also des Menschen. Sie durchstechen die Haut und geben dabei ein Sekret ab, das die Blutgerinnung verdindert. Ähnlich wie bei Gelsen verursachen diese Stiche Juckreiz. Kratzt sich ein Kind auffällig oft am Kopf oder klagt über starken Juckreiz, sollte man sich den Kopf, genauer gesagt: die Haare des Kindes, genauer ansehen. Entdeckt man Kopfläuse oder ihre Nissen, die dicht an der Kopfhaut an den Haaren kleben, gilt es, sofort zu handeln.

Kopfläuse übertragen zwar keine Krankheiten, aber wird der Befall nicht behandelt, können durch das Kratzen Infektionen entstehen. Außerdem ist die Gefahr sehr groß, dass das Kind die Kopfläuse an seine Freunde im Kindergarten oder an seine Mitschüler weitergibt. Neben der sofortigen Behandlung ist es daher wichtig, den Kindergarten oder die Schule über den Kopflausbefall zu informieren.

Die richtige Behandlung

Um die kleinen Quälgeister wieder loszuwerden, stehen verschiedene Mittel und Shampoos zur Verfügung, die man in der Apotheke bekommt. Man kann die Wirkungsweise dieser Mittel in zwei Gruppen einteilen.

  • Chemische Mittel: Sie haben eine neurotoxische Wirkung, greifen also das Nervensystem der Laus an und töten sie dadurch.
  • Pysikalische Mittel: Sie enthalten in der Regel Silikonöle, die die Laus umschließen und so ersticken.

Damit die gewünschte Wirkung eintritt, ist es wichtig, die Gebrauchanleitung genau zu befolgen und auf die Einhaltung der Einwirkzeit zu achten. Man sollte das Kopflausmittel auch nicht zu sparsam verwenden. Das Haar muss ganz bedeckt sein, sonst können einzelne Läuse oder Nissen überleben. Unverzichtbar bei der Behandlung ist auch ein Läusekamm, mit dem die toten Läuse und die Eier Strähne für Strähne aus dem Haar entfernt werden.

Kopfläuse sind sehr häufig

Dr.Julia Walochnik

MedUni Wien

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Empfohlenes Behandlungsschema

Um Kopfläuse, und vor allem ihre Nissen, die an den Haaren kleben, loszuwerden, ist es wichtig, die Haare sorgfältig mit einem Läusekamm Strähne für Strähne auszukämmen.

Tag 1: Behandlung mit einem Läusemittel, danach nasses Auskämmen
Tag 5: Nasses Auskämmen
Tag 8, 9 oder 10: Erneute Anwendung des Kopflausmittels. Dieser Schritt ist notwendig, da das Mittel nur gegen die lebenden Formen der Läuse zuverlässig wirkt. Bis zu acht Tage nach der ersten Behandlung können noch Larven nachschlüpfen, die bei der zweiten Behandlung getötet werden.
Tag 13: Das Haar zur Kontrolle nass mit dem Läusekamm auskämmen. Um eine Weitergabe innerhalb der Familie zu vermeiden, müssen alle Familienmitglieder gleichzeitig behandelt werden.

Hausmittel und Lifehacks

Wer weder chemische Mittel noch Silikonöle zur Lausbekämpfung verwenden möchte, kann es auch mit Hausmitteln versuchen. Zu bedenken ist allerdings, dass Anwendungen mit Essigwasser, Olivenöl oder ätherischen Ölen die Kopfläuse zwar kurzfristig in ihrer Beweglichkeit einschränken, die Insekten und ihre Nissen aber nicht töten. Außerdem können sie Hautreizungen veursachen.

Anleitung für Essigwasser: Essig mit warem Wasser im Verhältnis 1 : 2 mischen. Die Mischung auf die Kopfhaut auftragen und 15 Minuten einwirken lassen. Danach die Haare mit normalem Shampoo waschen und die Haare mit einem Läusekamm Strähne für Strähne auskämmen. Die Behandlung an den sieben folgenden Tagen wiederholen.

Lifehacks wie Haarspray oder Haarefärben oder -tönen zeigen gar keine Wirkung auf die Läuse und helfen auch nicht bei der Vorbeugung.

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