Gesundheit

Halfbuckle, Onbuhimo & Co.

Wer sein Kind trägt, tut ihm und sich selbst Gutes, denn Kinder lieben die Nähe zu den Eltern – und die haben die Hände frei und schonen den Rücken. Eine Orientierung in der Welt der Tragehilfen.

Sie heißen Mei Tai, Halfbuckle oder Onbuhimo, und es gibt sie in Bioqualität, gewebtem Stoff oder wasserabweisenden Hightech-Materialien – wer sein Baby oder Kleinkind tragen möchte, findet eine große Auswahl an verschiedensten Tragehilfen,die die Entscheidung für Mama und Papa mitunter zur Qual machen. Denn wer sich für die richtige Tragehilfe entscheidet, tut nicht nur seinem Kind etwas Gutes, indem es direkten Körperkontakt hat, sondern auch dem eigenen Rücken, können Tragehilfen diesen doch deutlich entlasten.

Die Trageberaterin hilft

Wie entscheidend die richtige Tragehilfe sein kann, weiß Doris Zipper, ausgebildete Trageberaterin und selber Mutter. Bereits erfahrene Eltern, die ein weiteres Kind erwarten, lassen sich ebenso von ihr beraten wie baldige Neo-Mamas und -Papas, die sich im Dschungel des breiten Angebotes an Tragehilfen besser orientieren möchten. „Ich vermittle“, sagt Doris Zipper, „Wissen über die Theorie des Tragens, was man vermeiden sollte und wie man das Tragen angenehmer machen kann. Es gibt sehr viele Bindeweisen und viele Modelle, sodass Eltern oft nicht den Überblick haben. Bei der Trageberatung geht man individuell auf sie ein, um eine passende und gut anwendbare Lösung für die Eltern und das Kind zu finden.“

Große Bandbreite an Möglichkeiten

Die Auswahl ist tatsächlich enorm, wie die Expertin betont. So muss man prinzipiell zwischen einem Tragetuch und einer Tragehilfe entscheiden. Eine der beliebtesten Tragehilfen ist der klassische Mei Tai mit Bändern, die man im Rücken schließen kann, sowie einem Rückenteil und langen Trägergurten, die man auf die Schultern legt und im Rücken kreuzt. Doris Zipper: „Dann gibt es noch Halfbuckle und Wrap Conversion. Halfbuckle-Tragen werden im Hüftgurt mit einer Schnalle geschlossen, Wrap Conversions sind Tragetuchabwandlungen, die vom Komfort her sehr ans Tragetuch herankommen, aber dennoch schon vorbereitet sind, damit man sie schneller anlegen kann.“ An einen Rucksack hingegen erinnert die zweite Kategorie an Tragehilfen: Fullbuckle-Tragen werden ähnlich wie ein Rucksack, allerdings an der Vorderseite des Körpers getragen.

Auch für zwei Kinder geeignet

Gerade Eltern mit Baby und Kleinkind kennen diese Momente: Neben dem Säugling möchte auch das Kleinkind ab und zu noch getragen werden – und zwei Kinderwägen sind auch nicht immer eine Lösung. Hier kommen die Onbuhimos ins Spiel, Tragehilfen, die für das Rückentragen gedacht sind und sich deshalb besonders für Eltern mit zwei Kindern eignen – beziehungsweise für Mamas mit einem kleinen Kind, dessen Geschwisterchen bald auf die Welt kommt, wie Trageexpertin Doris Zipper sagt. Denn Kinder, die vielleicht gerade laufen lernen, können in die Onbus schnell ein- und aussteigen.

Die Dos und Don’ts

Doch auch wenn die meisten Tragehilfen mit leicht handhabbaren Gurtsystemen ein einfaches und rasches Umschnallen ermöglichen – auch hier können Eltern gewisse Fehler begehen, die sich nicht nur auf ihren Rücken, sondern vor allem auch auf die Gesundheit des Kindes auswirken können. Am wichtigsten: dass die Beine des Babys nicht schlaff hinunterhängen und eine orthopädisch korrekte Anhock-Spreizhaltung einnehmen. Dabei werden die Knie Richtung Bauchnabel gezogen, und es sollte eine Abspreizung der Beine von 45 Grad erreicht werden. Ebenfalls essenziell: dass das Baby in Tragehilfe oder auch dem Tragetuch gut und stabil gestützt sowie sicher sitzt und nicht herausfallen kann. Was laut der Trageberaterin immer zu bedenken ist: dass die Kinder ausreichend Luft bekommen und das Gesicht nicht vollkommen abgedeckt ist. Im Sommer kommt außerdem hinzu, dass nicht nur der Kopf vor Sonneneinstrahlung geschützt werden muss, sondern auch alle Körperteile, die aus Tuch oder Trage herausragen, da es sonst zu einem Sonnenbrand auf der noch zarten Kinderhaut kommen kann.

Getragen werden macht glücklich

Mittlerweile gibt es schon zahlreiche Studien, die belegen, wie wichtig das Tragen eines Babys und Kleinkindes ist. So weinen Kinder, die oft getragen werden, weniger. Und neben dem Spüren des Herzschlags der Eltern, der die Kinder entspannt, wirkt sich die Tragebewegung auch positiv auf das Gehirn der Kinder und ihren Gleichgewichtssinn aus – und schlussendlich sorgt es auch für einen guten Ausblick, die große, weite Welt von oben zu sehen.

Hüftsitz. Bei dieser ursprünglichen Tragemethode können auch ältere Kinder bequem und lange getragen werden.
Doppelpack. Mit der richtigen Technik lassen sich auch Zwillinge oder Geschwister unterschiedlichen Alters unkompliziert tragen.
Ganz entspannt. Tragehilfen müssen das Kind stützen und für die richtige Anhock-Spreizhaltung der Beine sorgen.
Huckepack. Mit einer Rucksacktrage entlastet man den Rücken und kann das Kind besonders lange tragen. Das freut auch werdende Mamas.

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