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Fortnite-Hype: Was Eltern wissen sollten

Wenn Ihr Kind nur noch von gefährlichen Stürmen und Ressourcen redet, dann ist es vom Fortnite-Hype angesteckt worden. Falls Sie sich jetzt fragen was das ist, wir klären Sie auf und geben Tipps zum Umgang.

tablet computer

Eines der beliebtesten Spiele überhaupt ist „Fortnite: Battle Royale“ – ein kostenloses Onlinespiel mit Millionen Spieler weltweit mit dem Ziel, von 100 Mitspielern als letzter am Leben zu bleiben.

„Fortnite: Battle Royale“ ist ein klassisches Shooterspiel, das bereits ab 12 Jahren freigegeben ist. Ziel ist es, unter 100 Mitspielern zu überleben und nicht erschossen zu werden. Um ein solches Battle zu gewinnen, muss taktisch vorgegangen werden: Festungen bauen, Equipment aussuchen, Ressourcen ausbauen – und wer in Teams spielt, muss sich absprechen, Strategien entwickeln und in Kommunikation treten. Die Spielstruktur macht es kaum möglich, das Spiel einfach zwischendurch zu unterbrechen und abzudrehen – das birgt ein gewisses Suchtpotential, das zwischen Eltern und Kindern häufig zu Diskussionen führt.

Neben den Betteleien, ob noch eine Runde mehr gespielt werden darf, geht es auch um die Angst seitens der Eltern und die Frage, ob Fortnite nicht gefährlich ist.

Ist Fortnite für Kinder gefährlich?

Fortnite ist im Gegensatz zu anderen Spielen bunter und verspielter – so gibt es keine Gewalt-Effekte oder Blut, sondern humoristische Elemente wie Tänze und Gesten, die ausgeführt werden können. Wer nicht überlebt hat, zerfällt und hinterlässt seine gesammelten Rohstoffe, Waffen und Hilfsmittel als Beute.  Auch die Outfits sind lustig und unterstützen Jugendliche dabei, das Spiel von der realen Welt zu trennen. Dennoch bleibt der Beigeschmack, dass mit Feuerwaffen geschossen wird und die Waffengewalt notwendig ist, um das Spiel zu gewinnen. Wer gewinnen möchte, kommt da nicht drum herum.

Auch die In-Game-Käufe mit einer virtuellen Währung stellen für Kinder eine Suchtgefahr dar. Die Verlockung, die eigene Spielfigur mit Features auszustatten und die Tatsache, dass die virtuelle Währung nur langsam aufgebaut werden kann, ist groß und so geht gerne auch ein Teil des Taschengeldes für das Spiel drauf.

Die wichtigsten Facts

  • Wer Fortnite spielen möchte, muss einen Account anlegen – das Alter wird dabei nicht abgefragt
  • Es wird gegen Spieler jeden Alters gespielt – eine Auswahl ist nicht möglich
  • Es gibt In-App-Käufe, um die virtuelle Währung zu kaufen
  • Animierte Gewalt, die comichaft ist und ohne Blut auskommt
  • Fortnite kann über PC, Mac, PlayStation und Xbox gespielt werden – auf dem Handy und Tablet soll es verfügbar werden
  • In den Sprachchats kann es zu Cyber-Grooming oder Cyber-Mobbing kommen

Medienregeln und Absprachen

Was können Sie als Eltern nun tun, damit der Streit um Fortnite nicht jeden Tag aufs Neue eskaliert?

Spiele wie Fortnite erzeugen eine Sogwirkung durch das Rundenprinzip: Die Spieler wollen sich weiterentwickeln, besser werden, neue Strategien ausprobieren, alte wiederholen. Im Team entsteht der Druck, möglichst oft miteinander zu spielen. Kinder und Jugendliche können sich diesem nur schwer entziehen.

Klassische Vereinbarungen wie „nur noch 5 Minuten“ werden den Streit zwischen Ihrem Kind und Ihnen noch verstärken, denn eine einzelne Runde kann je nach Verlauf bis zu 25 Minuten dauern. Pausen gibt es nicht. Eine Spielunterbrechung würde dazu führen, wehrlos erschossen zu werden. Ziehen Sie daher nicht einfach den Stecker, drehen Sie das WLAN nicht einfach ab und seien Sie  beim Zeitlimit tolerant.

  • Erkunden Sie das Spiel mit Ihrem Kind gemeinsam und zeigen Sie ihm auch, wie unangemessenes Spielverhalten anderer Spieler gemeldet werden kann!
  • Vereinbaren Sie ein Rundenkontingent, z.B. unter der Woche zwei Runden, am Wochenende drei Runden.
  • Einigen Sie sich auf eine Spielzeit, z.B. bis zum Abendessen.
  • Achten Sie darauf, dass Hausaufgaben und andere Pflichten zuerst erledigt werden.
  • Damit Ihr Kind nicht zum Stubenhocker wird, vereinbaren Sie z.B. zwei Nachmittage, an denen sich Ihr Kind mit Freunden trifft oder einem Hobby nachgeht.
  • Verbieten Sie Fortnite nicht, weil die Verlockung, es heimlich zu spielen, zu groß wäre. Zeigen Sie lieber Interesse und erkunden Sie das Spiel gemeinsam mit Ihrem Kind. Wer weiß, vielleicht gründen Sie ein Familienteam und spielen zusammen!

 

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