Reisen

Familienradtouren in Österreich

Anspruchsvoll oder gemütlich

Schon nach wenigen Tagen will man nicht mehr darauf verzichten: sich am nächsten Tag wieder auf den Sattel zu schwingen und noch mehr von Österreich zu entdecken. Für Radfahrer und Mountainbiker bietet Österreich 10.000 km gut beschilderte Strecken für Groß und Klein.

Landschaft erleben

Das Salzburger Land wartet mit der fast unglaublichen zahl von 6.000 Rad- und Mountainbikewegen auf. So gut wie jeder Ort hat Ein- und Mehrtages-Radtouren für die unterschiedlichsten Ansprüche beschildert, so gelingen auch Radreisen mit Kindern. Ein echter Genuss-Radweg ist dabei der Tauernradweg, der von den Krimmler Wasserfällen entlang der Salzach und Saalach vorbei an zahlreichen Sehenswürdigkeiten über Salzburg bis Passau führt. Gleich 2.500 km Mountainbikestrecken machen das Salzburger Land zum Bikerparadies. Eine der schönsten, mehrtägigen Touren ist die Dreitagestour über 30 Almen.

Das Nachbarland Tirol ist vor allem ein Mountainbikerevier. Zwar kann man in Tirol auch die Talebene erraten, wirklich abenteuerlich wird es aber dort, wo im Winter Skifahrer ihre Spuren ziehen. Im Tal verläuft die „Via Bavaria Tyrolensis“, auf der man vom Tiroler Knödel bis zur Weißwurst nach München genusspilgern kann – oder umgekehrt: Der Europa-Radweg führt über 220 km von München durch die liebliche Voralpenlandschaft im Isartal entlang des Tegernseer bis ins Herz der Alpen. In Tirol führt die Radtour vorbei am Achensee und weiter im Inntal Richtung Wiesing. Weil der Radweg kaum Steigungen aufweist, eignet er sich für Genussradler und Familien mit Kindern. Ebenfalls von Bayern nach Tirol führt der Mozart-Radweg, der die großartigen Seenlandschaften des Salzburger Landes und Bayerns miteinander verbindet – einer perfekte Mischung aus Landschaftsgenuss, Bewegung an der frischen Luft und zugleich auch eine Reise auf Mozarts Spuren.

Für alle Gangarten

Kärnten hält die unterschiedlichsten Herausforderungen für kleine und große Radfahrer und Mountainbiker bereit, aber eines ist allen Wegen gleich: Sie führen zum Wasser, zur Sonne und zu freundlichen Wirten. eine der klassischen Acht- bis Zehntagestouren ist der Drauradweg entlang der Frau, die als kleine Schwester der Donau gilt. Von Toblach in Italien geht es gemütlich durch Osttirol und dann quer durch Kärnten. Erst im letzten Abschnitt, wenn man in Richtung Völkermarkt unterwegs ist, tauchen nennenswerte Steigungen auf.

Mountainbiker erwartet in Kärnten ein weltweit einzigartiges Bike-Erlebnis. Ein 7 km langer, ehemaliger Bergwerksstollen kann hier mit dem Rad durchfahren werden. Dabei überquert man sogar die Grenze von Kärnten nach Slowenien. Platzangst sollte man keine haben, wenn man in dem engen Stollen bei einer Temperatur von rund 10 °C und bei einer Luftfeuchtigkeit von 95 % radelt. Belohnt wird man mit dem Blick in 30 m hohe Berghallen. Trotz der relativ geringen Distanz sollte man für die Strecke über 2 Stunden einplanen. Das etwa gleich lang dauernde Pendant für Mountainbiker ist der Alpe-Adria-Abschnitt der Transalp-Route. Dabei passiert man zuerst den Nationalpark Nockberge, dann geht es weiter zum Millstätter See und danach wieder auf 1.400 m, von wo der Trail weiter nach San Daniele führt.

Kultur des Genießens

Mit seiner saftwelligen Landschaft ist das Weinviertel nördlich von Wien ideal geeignet zum genüsslichen Radwandern mit der ganzen Familie: keine steilen Anstiege, sanfte Hügel, überzogen von Weingärten und, wohin man auch schaut, entweder unberührte Natur, Kulturdenkmäler oder Köstliches rund um den Wein. Die Weinradwege im Waldviertel sind 35 bis 75 km lang, insgesamt entstand in den letzten Jahren ein Radwegenetz von rund 1.600 km – überwiegend abseits der Straßen.

Auf 258 km führt der Donauradweg am Ufer der Donau Niederösterreich. Die Strecke verläuft fast durchgehend direkt am Fluss. Über Brücken und Fähren wechselt die Strecke hin und wieder vom Nord- zum Südufer. Abstecher ins Hinterland – zum Beispiel ins sanfte Mostviertel südlich der Donau – lohnen zusätzlich. Mountainbiker ist in Niederösterreich im Mostviertel, Waldviertel und in der Region Niederösterreich südalpin möglich. Dabei ist das Waldviertel die größte Mountainbikeregion Österreichs: Hier warten echte Trails und leichte Touren für sportliche Biker. Die 150 km lange Mountainbike-Weintour „Granittrail Waldviertel“ etwa führt von Gmünd nach Persenbeug.

 

Flach und gemütlich

Auf der Sonnenseite Österreichs gelegen und zu einem Drittel ein einzigartiges Naturreservat, ist das Burgenland für Genussradler die richtige Gegend für die Radtour mit Kindern. Asphaltierte Tagesrundwege wie der Rotweinweg, der Waldquellenradweg oder Naturparkradweg bieten den richtigen Einstieg. Zwei Tage etwa sollte man für die Umrundung des Neusiedlersees einplanen, wobei der Weg durch Schilfgürtel, vorbei an Weinkellern und durch idyllische Ortschaften auch abgekürzt werden kann, wenn man zwischendurch den See mit einem Schiff durchquert. Ein ganz besonderes Erlebnis ist eine Draisinentour, bei der man mit Muskelkraft eine Draisine antreiben und auf 23 km Eisenbahnschienen fahren kann. Auf der Draisine, einem vierrädrigen Bahnfahrzeug, ist Platz für die ganze Familie, treten müssen – wie im Tretboot – zwei Personen.

Vielfalt auf kleinstem Raum, weitläufig und eben oder super steil, findet man in Vorarlberg. Besonders beliebt ist der Bodensee-Radwanderweg entlang dem österreichischen, deutschen und Schweizer Seeufer. Besonders reizvoll wird die Tour, wenn einzelne Etappen mit dem Schiff zurückgelegt werden. Biker finden im Ländle alles von gemächlichen Höhenwegen bis zu herausfordernden Gipfeltouren. Jedes Jahr wird das Wegenetz variantenreicher.

Die Qual der Wahl

Immer leicht bergab geht es auch in Oberösterreich auf dem Donauradweg. 238 km davon führen an der Donau entlang. man passiert Städte und Dörfer, kommt an Ruinen, Stiften und Klöstern vorbei. Der Salzkammergutradweg erschließt die Sommerfrische-Region von Österreich. Auf großteils gemütlichen und asphaltierten Radwanderwegen von einem malerischen See zum anderen. Erlebnisreich ist auch der 180 km lange Römerradweg. Auf der Strecke passiert man eine Vielzahl von Fundstellen und Spuren römischer Besiedlung. Zwei Kneipp-Stellen in Waldzell und Altheim bieten Erfrischung an heissen Tagen. Weil kaum Steigungen zu überwinden sind, ist dieser Radwanderweg für Familien besonders gut geeignet.

Die Steiermark, das grüne Herz Österreichs ist durchzogen von Flüssen – der Mur, der Eins, der Feistritz und der Raab. Und jeder dieser Flussläufe lässt sich auch per Rad erfahren. Dabei erwarten einen wunderbare Landschaften und – je nach Jahreszeit – Löwenzahnwiesen und blühende Apfelbäume, schattige Buschenschanken, erfrischende Flussbäder oder spritziger, steirischer Jungwein. Als längster Flussradweg führt der Murradweg 365 km vom Ursprung der Hohen Tauern bis nach Bad Radkersburg. Die Flusswanderroute entlang der Eins ist eine der schönsten: Vorbei am imposanten Massiv des Grimming verläuft die malerische Strecke durch das Gehäuse und das wildromantische Reichraminger Hintergebirge nach Eins. Besonders spektakulär und für Mountainbiker einzigartig in Europa ist die Alpentour, die durch die Steiermark und Niederösterreich führt. Und ebenso wie Wien ist auch Graz eine Hochburg der Radfahrer und Mountainbiker.

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