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„Er gibt nie auf und verfolgt seinen Traum“

Jungschauspieler Tilman Döbler im Interview über seine Hauptrolle im neuen Kinofilm "Alfons Zitterbacke".

In der ehemaligen DDR war er eine der beliebtesten Kinderbuch-Figuren: Alfons Zitterbacke. Jetzt ist der aufgeweckte Blondschopf auch im Kino zu sehen. In „Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück“ (Verleih: Filmladen, seit 5. Juli im Kino) stolpert Pechvogel Alfons (Tilman Döbler) von einer Katastrophe in die nächste. Eigentlich wäre er gerne sportlich und gut in der Schule, denn Alfons hat einen großen Traum: er möchte Astronaut werden. Doch seine Lehrer sind streng, die Mitschüler hänseln ihn permanent wegen seines speziellen Nachnamens und sein Vater (Devid Striesow) ist alles andere als ein liebevoller Papa und viel zu streng. Zum Glück hat Alfons seinen besten Freund Benni (Leopold Schill), der ihm immer zur Seite steht. Als es in der Stadt einen Fluggeräte-Wettbewerb gibt, hofft Alfons auf seine Chance: er möchte allen beweisen, dass er doch ein großes Genie sein kann und gemeinsam mit Benni und der neuen Klassenkameradin Emilia (Lisa Moell) bauen sie an einer gigantischen Rakete. Doch es wäre nicht Tollpatsch Alfons, wenn es nicht schon bald die ersten Probleme geben würde … Im familiiii Interview spricht der mit dem Grimmepreis (2018 für „Zuckersand“) ausgezeichnete Jungdarsteller Tilman Döbler, 13, über seine erste Kinohauptrolle, die Dreharbeiten und was ihm am Schauspielberuf am besten gefällt.

Der chaotische Alfons (Tilman Döbler) treibt Mama (Alexandra Maria Lara) und Papa (Devid Striesow) regelmäßig zur Verzweiflung.

Was hat dir am besten an der Figur von Alfons Zitterbacke gefallen?

Dass er nie aufgibt und immer weitermacht – und, dass er immer seinen Traum Astronaut zu werden verfolgt. Wenn man so eine Rolle bekommt, denkt man natürlich auch viel über die Figur darüber nach. Mir war schnell klar, dass Alfons ein ganz Starker ist, der nie aufgibt. Ich glaube, dass ich das nicht könnte und viel schneller aufgeben würde als er.

Gibt es auch Gemeinsamkeiten zwischen euch?

Alfons ist ein sehr aufgeschlossener Junge, der viel redet. Das würde ich von mir auch behaupten. Aber ich würde mich jetzt nicht so sehr als Tollpatsch sehen wie er das ist. Manchmal passiert so etwas natürlich auch mir, aber nicht so oft wie ihm.

Alfons ist ein echtes Stehaufmännchen. Wie gehst du damit um, wenn mal etwas nicht richtig funktioniert, und wie motivierst du dich?

Wenn etwas am Set nicht klappt, gibt es ja nicht immer nur einen Grund. Es kann zum Beispiel auch ein technisches Problem oder etwas ähnliches sein. Wenn der Regisseur dann sagt, dass ich etwas so oder so machen soll, versuche ich mich zu motivieren, Dinge anderes zu machen und neue Sachen auszuprobieren. Ich komme dann ins Nachdenken, wie ich die Szene, aber auch mein eigenes Spielen noch verbessern könnte. Dann treibt der Ehrgeiz mich dazu, das noch einmal auszuprobieren.

 

Alfons und sein bester Freund Benni (Leopold Schill) lieben Experimente.

Du hast zwar schon viel am Theater und im Fernsehen gespielt und Preise gewonnen. Wie war es zu erfahren, dass man so eine große Rolle spielt, die auch sehr viel Text hat?

Das jetzt war die erste Hauptrolle in einem Kinofilm. In dem Fernsehfilm „Zuckersand“ habe ich schon einmal eine Hauptrolle gespielt. Generell freue ich mich über jede Rolle, aber bei einer Hauptrolle ist es natürlich noch einmal etwas ganz Besonderes. Der Text ist gar nicht so ein großes Problem, weil der Film ja in vielen Szenen, in kleinen Schnippseln, gedreht wird. Dadurch hat man pro Szene höchstens zehn Sätze. Und mir fällt das mit dem Auswendiglernen eigentlich auch ziemlich leicht.

Welche Fähigkeiten muss ein guter Schauspieler denn eigentlich mitbringen und was macht diesen Beruf deiner Meinung nach herausfordernd?

Eine kleine Herausforderung ist, dass man am Set sehr viel warten muss. Und, wenn es eine emotionale Szene ist, in die man immer wieder die gleiche Energie reinbringen muss, ist das auch anstrengend, weil man sich natürlich immer sehr konzentrieren muss.

In „Alfons Zitterbacke“ spielen ja auch sehr viele bekannte Schauspieler mit. Wie war es für dich, mit ihnen gemeinsam vor der Kamera zu stehen?

Leider habe ich den deutschen Astronauten Alexander Gerst, der auch im Film zu sehen ist nicht wirklich gesehen. Die Szene mit ihm wurde nämlich nachträglich eingefügt. Aber mit Devid Striesow, Alexandra Maria Lara und Katharina Thalbach zu spielen, macht natürlich Riesenspaß. Wir waren wie eine große Familie und es war immer sehr lustig am Set.

 

"Alfons Zitterbacke – Das Chaos ist zurück" ist die Verfilmung einer bekannten DDR-Kinderbuch-Reihe.

Alfons ist sehr überzeugt davon, dass er später einmal Astronaut werden wird. Hast du auch einen Traumberuf, den du später unbedingt einmal ausüben möchtest?

Auf jeden Fall ist Schauspielern eine Möglichkeit, aber ich kann mich da jetzt noch nicht so festlegen, denn wer weiß, ob ich es dann noch mache, wenn ich mit der Schule fertig bin und es mir überhaupt noch Spaß macht. Es ist ja auch eine Frage, ob ich von der Schauspielerei leben könnte. Und dann gibt es ja noch ganz viele andere Möglichkeiten. Ich spiele zum Beispiel auch Trompete, auch da könnte ich mir etwas vorstellen. Aber eigentlich kann ich es jetzt noch gar nicht genau sagen.

Du bist schon früh auf der Bühne gestanden. Wie bist du eigentlich zum Schauspielen gekommen?

Das war wirklich ein reiner Zufall. Ich war mit sechs oder sieben Jahren in einer Theatergruppe. Das war ein Hobby von mir. Und dann hat mich meine jetzige Agentin in einer Vorstellung gesehen und mich nach einer Aufführung gefragt, ob ich Interesse hätte zu Film- und Fernsehcastings zu gehen.

Was gefällt dir an der Arbeit vor der Kamera am besten?

Dass man immer wieder Spannung aufbaut. Das macht mir wirklich Spaß. Beim Schauspielen lernt man außerdem durch seine Rollen auch viele neue Figuren kennen und kann sich in unterschiedlichste Menschen hineinfühlen. Auch sehr gut gefällt mir, dass man die Rollen selber gestalten und immer wieder jemand anderes sein kann.

 

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