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Die Cosplayer sind los

Sie verkleiden sich wie ihre Helden aus Filmen, Computerspielen und Mangas – auch in Österrich begeistert Cosplay immer mehr Kinder und Erwachsene.

Sie verkleiden sich als Spider-Man, martialische Kriegerin oder niedliches Kätzchen – für Cosplayer ist das ganz Jahr über Fasching. Die aus Japan stammende Fankultur kam in den 90er-Jahren mit dem Manga- und Anime-Boom auch nach Europa. Einst vor allem eingefleischten Video- und Comicfans vorbehalten, erfreut sich Cosplay (eine Kombination der englischen Wörter „Costume“ und „Play“) auch bei österreichischen Kindern und Jugendlichen immer größerer Beliebtheit. Die Idee dahinter: Beim Cosplay stellt der Teilnehmer eine Figur aus Film, Videospiel, Manga oder Anime durch Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar.

Neben den Kostümen werden bei den verschiedenen Cosplay-Wettbewerben auch die darstellerischen Fähigkeiten der Teilnehmer bewertet.

In andere Welten eintauchen

Mittlerweile gibt es eigene Wettbewerbe, in denen die besten Kostüme in verschiedene Kategorien prämiert werden. Doch nicht nur das: Ziel des Cosplays ist es auch, dass man den dargestellten Charakter so originalgetreu wie möglich wiedergeben sollte. Bei Veranstaltungen wie der Comic Con oder der YuniCon treffen sich die Cosplayer dann und präsentieren, was sie in wochenlanger Arbeit selber genäht und gebastelt haben. Auch aus der GAME CITY, der großen Wiener Spiele-Veranstaltung, sind die Cosplayer nicht mehr wegzudenken und fester Bestandteil des Events.

Bei der GAME CITY 2019 wird etwa die große Cosplay-Parade der Höhepunkt des Events sein. Cosplayer aus Österreich und dem Ausland ziehen dann gemeinsam vom Treffpunkt im Museumsquartier bis Rathausplatz. Doch was macht die Faszination Verkleidung eigentlich aus? „Man kann in andere Figuren hineinschlüpfen und andere Rollen erleben. Wenn man sich so besonders schminkt und stylt, kann man aus dem Alltag ausbrechen – auch das hat eine Faszination“, sagt Anna, die derzeit als Verkäuferin arbeitet.

In der Cosplaywelt trägt sie den Namen Narga-chan. Die Liebe zum Cosplay hat die 27-Jährige mit 18 Jahren entdeckt. Heute besitzt sie mehr als 80 Kostüme, den Großteil davon hat sie selber geschneidert, wobei sie für besonders aufwändige Kostüme bis zu drei Monate braucht. Ihre Lieblingscharaktere stammen aus Computerspielen, Mangas oder Anime. Narga-chans Tipp für Eltern, deren Kinder die Szene für sich entdecken: „Es kommt nicht darauf an, wie aufwändig das Kostüm ist. Wichtiger ist, dass man Freude daran hat und sich mit der Figur identifiziert.“

Dank dem Cosplay-Trend erleben auch 80er-Jahre-Computerspiele wie „Mario Bros.“ ein internationales Revival.

Anna „Narga-chan“, 27, als Astolfo aus der japanischen Light-Novel-Serie Fate/Apocrypha
Die österreichische Cosplay-Community wird von Jahr zu Jahr größer. Das gemeinsame Hobby verbindet.

Anna „Narga-chan“, 27

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Wettbewerbe für Kinder

Da auch immer mehr Kinder und Jugendliche die Faszination Cosplay entdecken, gibt es immer mehr Wettbewerbe, bei denen die Kleinsten ihr Können unter Beweis stellen können. Dass es um den Cosplay-Nachwuchs sehr gut bestellt ist, bestätigt auch Anna Narga-chan. Sie sagt, dass Mitglieder der Cosplay-Community mittlerweile ihre Kinder zu den Events mitbringen. Die besten internationalen Cosplayer können sogar von ihrer Leidenschaft leben: Svetlana Quindt alias Kamuicosplay zum Beispiel folgen auf Instagram rund 492.000 Menschen, sie ist der Star auf Conventions, veranstaltet Videotutorials und hat Bücher zum Thema verfasst.

Spider-Man und Co. im Wettstreit um das beste Kostüm. Ebenfalls sehr beliebt: Figuren aus bekannten Comics wie etwa aus dem Marvel- Universum.

Verkleidung als Hobby

Auch Sabine alias Bloody Baroness ist von Cosplay begeistert, besuchte mit 14 Jahren ihre erste Convention, das Kostüm hatte ihre Mutter genäht. Mittlerweile macht Sabine professionelle Fotoshootings, und man kann sie für Veranstaltungen buchen. Ihre Kostüme zieht sie bei Conventions an, wo sie Gleichgesinnte trifft und sich mit ihnen austauscht: „Ich mag es sehr, dass ich beim Cosplay meine Kostüme selber gestalten und Sachen erschaffen kann.“ Denn schließlich ist auch das ein zentrales Element von Cosplay: dass man Charaktere, die man aus der fiktiven Welt der Comics und Computerspiele kennt, zum Leben erweckt.

Sabine „Bloody Baroness“, 28, als Jaina Proudmoore aus dem Computerspiel World of Warcraft
Ich liebe das Gestalten der Kostüme. Bis zu 300 Stunden investiere ich, damit ein Kostüm authentisch wirkt.

Sabine „Bloody Baroness“, 28

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Vampire, Elfen und Hexen – die Bandbreite an dargestellten Fantasyfiguren ist schier unendlich.

GAME CITY 2019

LOCATION Wiener Rathaus
DATUM 18. bis 20. Oktober 2019
EINTRITT frei
INFOS www.game-city.at

Die GAME CITY ist Österreich größte Computer- und Konsolenspiel-Messe. Drei Tage lang werden im Wiener Rathaus die Trends der internationalen Video- und Computerspiel-Szene präsentiert und können auch gleich ausprobiert werden. Höhepunkt des Events ist die große Cosplay-Parade am 19. Oktober. Um 13.00 Uhr startet die Parade im Museumsquartier und zieht dann zum Rathausplatz, wo um 14.30 Uhr die Bühne übernommen wird. Anmeldungen unter: www.game-city.at/cosplay-parade-anmeldung

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