Wohnen

„Das Wichtigste ist einmal: raus aus dem Öl, raus aus fossilen Systemen.“

Bundesministerin Elisabeth Köstinger über die Förderung des Umstiegs von fossilen auf nachhaltige Energieträger beim Heizen und wie dadurch der CO2- Ausstoß in den Haushalten gesenkt werden soll.

Einfamilienhaus Finanzierung

Das BMNT fördert gezielt Umstieg auf bzw. Einbau von alternativen Heizsystemen im Wohnbereich. Wie hoch sind hier die zur Verfügung stehenden Fördermittel?
Nachhaltiges Heizen ist ein wichtiger Schwerpunkt für unser Ministerium. Im Jahr 2019 stehen insgesamt 42,7 Mio. Euro dafür bereit.

Welche Voraussetzungen müssen Förderwerber erfüllen?
Unser Förderangebot spricht alle Österreicherinnen und Österreicher an. Einzige Voraussetzung ist, dass die Antragstellerin oder der Antragsteller das Wohnobjekt selbst besitzt oder – sofern es nicht betrieblich genutzt wird – mietet.

Welche alternativen und nachhaltigen Heizsysteme stehen im Fokus dieser Aktion? Werden auch umweltfreundliche Kombinationen aus Heizsystemen und ökologischer Energieerzeugung gefördert, zum Beispiel Strom aus einer hauseigenen Photovoltaikanlage, kombiniert mit Luft-Wärme-Pumpen?
Das Wichtigste ist einmal: raus aus dem Öl, raus aus fossilen Systemen. Gefördert werden klimafreundliche Alternativen wie der Anschluss an ein hocheffizientes Fernwärmenetz oder auch einen Umstieg auf Biomasse- Zentralheizungen bzw. Wärmepumpen. Dabei sind jeweils bestimmte Förderbedingungen einzuhalten. Auch neue Fotovoltaik- Anlagen werden heuer unterstützt, allerdings aus einem anderen Fördertopf.

In Österreich wächst jedes Jahr mehr Holz nach, als wir verwenden.

Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus

Zitatzeichen

Wie hoch ist der Anteil der Wohnraumheizung am gesamten CO2-Ausstoß in Österreich? Welche Werte sollen in den kommenden fünf bzw. zehn Jahren erreicht werden?
Der gesamte Gebäudesektor emittiert jährlich etwa 8 Mio. Tonnen CO2, das entspricht rund 10 % der Gesamttreibhausgasemissionen. Davon entfallen rund 80 % auf den Haushaltssektor, wo gut 4/5 der Energie für die Raumheizung und 1/5 für die Warmwasseraufbereitung verwendet werden. Unsere #mission2030, die österreichische Klima- und Energiestrategie, hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgas-Emissionen für den Gebäudesektor bis 2030 um 3 Mio. Tonnen CO2 zu senken.

Wann soll laut Ihren Plänen die letzte Ölheizung in Österreich gegen ein nachhaltiges Heizsystem ausgetauscht werden?
Bis 2030 wollen wir die Hälfte der Ölheizungen – also 300.000 bis 350.000 Stück – ersetzen. Im Jahr 2040 sollen in Österreich gar keine Ölheizungen mehr in Betrieb sein.

Holz zählt ebenfalls zu den förderwürdigen nachhaltigen Heizsystemen. Ist der Rohstoff Holz wirklich ausreichend in Österreich vorhanden, um z. B. den Anteil von Ölheizungen in den Haushalten zu ersetzen? Wenn ja, wie wollen Sie derzeit ungenützte Holzreserven aktivieren?
Österreichs Holzvorrat und Waldfläche nehmen dank der nachhaltigen Bewirtschaftung stetig zu. Jedes Jahr wächst mehr Holz nach, als wir aus den Wäldern herausholen. Es stehen bedeutende Reserven bereit, um energetische Verwendungszwecke abzudecken. Zur „Mobilisierung“ ungenutzter Holzerntereserven setzen wir auf vielfältige Maßnahmen – Information, Bildung, bessere Logistik und zusätzliche forstliche Infrastruktur.

Welche energiesparenden Maßnahmen beim Hausbau oder der Sanierung werden in Österreich gefördert?
Wir fördern thermische Sanierungsmaßnahmen bei Gebäuden, die älter als 20 Jahre sind – zum Beispiel für Dämmungen, Fenster und Außentüren.

Wären im Bereich Energie im Wohnbau nicht österreichweit einheitliche Förderrichtlinien hilfreich?
Derzeit kocht jedes Bundesland sein eigenes Fördersüppchen. Mir ist wichtig, hier möglichst eng mit den Ländern zusammenzuarbeiten und die Förderbedingungen bestmöglich zu harmonisieren. Dazu führen wir aktuell gute Gespräche – mit Salzburg haben wir schon eine hervorragende Kooperation zur Aktion „Raus aus dem Öl“ auf die Beine gestellt

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